Gemeinde in der Kritik

Partys in Gastro-Zelt sorgen für Missstimmung

Oberösterreich
27.09.2023 10:00

In Wolfsegg soll eine Pop-Up-Bar trotz fehlender Genehmigung drei Monate geduldet worden sein. Der Wirtin wird auch vergeworfen, dass sie die Sperrstunde nicht eingehalten hat. Die laute Musik raubte der Nachbarin den Schlaf, ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich. Nun hagelt es Kritik an der Gemeinde. 

Positiv fiel die Bilanz der diesjährigen Landesgartenschau in Wolfsegg aus, wir berichteten. Ein bitterer Beigeschmack bleibt: Eine Gastronomin soll drei Monate ein Pop-up-Pub ohne Genehmigung betrieben und die Nachbarschaft um den Schlaf gebracht haben. Sie schlug ihr Party-Zelt in ihrem Garten auf. Dieser liegt in der Nähe vom Gartenschau-Gelände und direkt vor dem Wohnhaus der Familie Brandl.

Bei Gartenschau war um 23 Uhr Schluss
„Während die Veranstaltungen der Gartenzeit pünktlich um 23 Uhr zu Ende gingen, wurde in dem Zelt oft bis weit nach Mitternacht gefeiert. Durch die extreme Lärmbelästigung verschlechterte sich der Gesundheitszustand meiner Mutter. Sie erlitt einen physischen und psychischen Zusammenbruch, der nun medikamentös behandelt werden muss“, ist Lothar Brandl sauer.

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Leider hielt sich die Wirtin über mehrere Wochen nicht an die Sperrstunde von 23 Uhr gehalten. Es wurde sehr laute Musik bis weit nach Mitternacht gespielt.

Lothar Brandl, Hausbesitzer

Er suchte noch während der Gartenschau das persönliche Gespräch mit der Gastronomin. Sie soll uneinsichtig geblieben sein. Daraufhin wandte sich die Familie an Bürgermeisterin Barbara Schwarz (ÖVP). „Sie teilte uns mit, dass die Gemeinde nicht zuständig sei“, so Brandl.

Die Bezirkshauptmannschaft hingegen reagierte vor knapp zwei Wochen prompt auf ein Ansuchen um Überprüfung. „Der Betrieb wurde noch am selben Tag unseres Ansuchens geschlossen, da weder Anmeldung noch Genehmigungen vorlagen“, erzählt Brandl. Doch nur vier Tage später gingen im Partyzelt die Lichter wieder an. Grund: Noch am Tag der Schließung suchte die Gastronomin bei der Gemeinde um eine Veranstaltungserlaubnis für das Finale der Gartenschau an.

Vorwurf der Freunderlwirtschaft
„Auf die Einhaltung von Fristen für die Genehmigung und unsere Einsprüche wurde wohl nicht geachtet“, ortet Brandl eine Freunderlwirtschaft. Der Bruder des Amtsleiters soll der Partner der Lokalbesitzerin sein.  Der Amtsleiter versichert aber: „Ich war in die Entscheidungen nicht eingebunden.“

Bürgermeisterin Schwarz: „Wir können nicht auf der einen Seite der Straße ein Zelt für die Gartenschau erlauben, auf der anderen nicht. Es gab keine Veranlassung dafür.“ Dass das Zelt lange ohne Genehmigung offen hatte, erklärt sie so: „Es hieß, dass nur Speisen und Getränke serviert werden und es dazu leise Begleitmusik gibt. Da dies keine Veranstaltung im klassischen Sinn ist, haben wir als Gemeinde auch keine Handhabe. Für die Gewerbeordnung ist die BH zuständig.“ 

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Da es keine Veranstaltung im klassischen Sinn ist, haben wir als Gemeinde auch keine Handhabe.

(Bild: Andreas Tröster)

Bürgermeisterin Barbara Schwarz von der ÖVP

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