Neue Studie zeigt:

ChatGPT ist bei der Diagnose so gut wie Ärzte

Wissenschaft
13.09.2023 19:44

Das KI-Textprogramm ChatGPT stellt mindestens genauso korrekte Diagnosen wie Ärztinnen und Ärzte. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie aus den Niederlanden. Manchmal sei die Argumentation des Chatbots medizinisch jedoch wenig plausibel oder widersprüchlich gewesen, hieß es.

Dies könne zu „Fehlinformationen oder Fehldiagnosen führen mit entsprechend schwergwiegenden Auswirkungen.“ Für ihre Studie untersuchten die Forscherinnen und Forscher 30 Fälle von Personen, die im vergangenen Jahr in einer niederländischen Notaufnahme behandelt worden waren. Sie fütterten die Künstliche Intelligenz (KI) mit den anonymisierten Daten der Patientinnen und Patienten, Labortests und den Beobachtungen der Ärztinnen und Ärzte. Anschließend baten sie den Chatbot, fünf mögliche DIagnosen zu stellen. Diese verglichen sie dann mit der Diagnoseliste der Ärztinnen und Ärzte und glichen sie schließlich mit der jeweils richtigen Diagnose ab.

Ein Arzt im Patientengespräch (Bild: kazoka303030 - stock.adobe.com)
Ein Arzt im Patientengespräch

Ärzte lagen in 87 Prozent der Fälle richtig
ChatGPT (Version 3.5) lag in 97 Prozent der Fälle richtig, bei den Ärztinnen und Ärzten war die Diagnose in 87 Prozent der Fälle unter den fünf Vorschlägen. „Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass ChatGPT in der Lage war, medizinische Diagnosen vorzuschlagen, ähnlich wie es ein menschlicher Arzt tun würde", sagte der Notfallmediziner Hidde ten Berg vom Jeroen-Bosch-Krankenhaus in ‘s-Hertogenbosch. Gleichzeitig räumte der Wissenschaftler ein, dass nur wenige und einfache Fälle untersucht worden seien. Damit sind Patientinnen und Patienten gemeint, die genau ein medizinisches Hauptproblem hatten.

Die KI werde wohl auch nie die Leitung der Notaufnahme übernehmen können. Dennoch sei es möglich, unter Druck stehende Ärztinnen und Ärzte auf diese Weise bei der Diagnose zu unterstützen. ChatGPT kann den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach Ideen liefern, an die noch nicht gedacht worden sei. Zudem könne Zeit gespart werden, wodurch sich auch die Wartezeiten in der Notaufnahme verkürzen würden, sagte ten Berg.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Annals of Emergency Medicine“ veröffentlicht.

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