"Kann es mir leisten"

Rainer Schönfelder gibt nicht auf: “Budget bis 2014”

Wintersport
21.12.2011 18:14
Von einem "Schicksalsrennen" war die Rede gewesen, und als Rainer Schönfelder am Mittwochabend die Qualifikation für den zweiten Durchgang des Flachau-Slaloms klar verpasst hatte, verabschiedete ihn der Platzsprecher im Zielraum quasi bereits in die Skipension. Doch dann überraschte der Kärntner mit guter Laune und positivem Denken. "Ich habe bis 2014 budgetiert, ich mache weiter", erklärte der 34-jährige "Szenevogel".

Der frühere WM- und Olympiamedaillengewinner Schönfelder hatte nach mehreren Jahren voller Verletzungen und Schmerzen nach der vergangenen Saison die ÖSV-Kaderzugehörigkeit verloren, danach aber auf eigene Kosten weitergemacht. 80.000 Euro hat der Wahl-Wiener seitdem laut eigenen Angaben investiert, bei den drei Starts in Beaver Creek, Alta Badia und nun Flachau aber jeweils "Nuller" produziert.

"War kein Entscheidungsrennen"
"Ich weiß, dass man mir in den Mund legen möchte, dass dies heute ein Entscheidungsrennen war. Das ist aber nicht so. Es gibt ja im April die Ortsmeisterschaft, bei der ich auf jeden Fall mitfahre", reagierte Schönfelder zunächst mit einem Scherz, ehe er nochmals betonte: "Mein Budget ist bis 2014, daran halte ich fest, auch wenn's grad ganz anders ausschaut."

Ob und wann er wieder eine Startmöglichkeit im Weltcup bekommt, wusste auch Schönfelder vorerst nicht. Für ihn hat ohnehin Vorrang, wieder zur Form zu finden. "Ich muss einen Anhaltspunkt finden, durch den sich dann der Rest von alleine erledigt", so seine Hoffnung. "Derzeit fahre ich nicht so, wie ich mir das vorstelle. Das weiß ich. Aber so etwas kann sich brutal schnell ändern", verwies der Kärntner auf das Beispiel Massimiliano Blardone. "Drei Rennen, fast null Punkte, und das vierte gewinnt er, dass es nur so raschelt."

Nationenwechsel ist kein Thema
Weder ein Nationenwechsel ("Ist nicht mehr so einfach wie früher"), noch eine Starterzwingung auf Klagsweg wären für Schönfelder ein Thema. "Natürlich begünstigt mich, dass derzeit keine vier Jungen in die Top-30 'blatteln'. Und ich habe auch kein Problem, wenn man mir sagt, das war's jetzt. Dieser Tag wird einmal kommen. Aber ich versuche im Einklang mit dem Skiverband meine Möglichkeiten freizuhalten, und bisher hat man mich nicht im Entferntesten darauf angesprochen", so der Querdenker im Skizirkus.

Dem Slalom-Spezialisten ist bewusst, dass der ÖSV den Hahn sofort zudrehen kann. "Er ist mein Arbeitgeber, hat es in der Hand, mich bei keinem Rennen der Welt mehr starten zu lassen. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen. Wäre das fair?", verwies Schönfelder u.a. darauf, dass er sich quasi selbst finanziert. "Außerdem bin ich ja nicht der Einzige, der sich nicht qualifiziert - und einige davon sind nicht viel jünger als ich."

"Will wieder aufs Stockerl kommen"
"Don't worry, Ski happy" also weiterhin bei Schönfelder? "Ich bin total unemotional, werde am Donnerstag schon wieder trainieren", versprach der Routinier, der über den Jahreswechsel bei FIS-Rennen Praxis sammeln will. "Ich will keinen Vergangenheits-Bonus. Aber man darf es mir auch nicht übelnehmen, dass ich weitermachen will. Und mein letztes Ziel ist, ganz rauf, wieder aufs Stockerl zu kommen. Das ist gewagt, das weiß ich. Aber ich kann es mir wirtschaftlich leisten - und ich fahre sehr gerne Ski."

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(Bild: KMM)



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