Nach langer Krankheit

Pop-Ikone Tina Turner (83) gestorben

Adabei
24.05.2023 21:35

Pop-Ikone Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Sie gehörte mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zu den weltweit erfolgreichsten Sängerinnen. Turner, die aus einfachsten Verhältnissen und einer von Missbrauch geprägten ersten Ehe zu einer der erfolgreichsten Unterhaltungskünstlerinnen aller Zeiten und zur „Queen of Rock ‘n‘ Roll“ aufstieg, hatte ein mehr als bewegtes Leben.

Sie sei friedlich nach langer Krankheit in ihrem Haus in Küsnacht bei Zürich gestorben, zitierte Sky News am Mittwochabend einen Sprecher. In den letzten Jahren hatte sich Turner nach einigen Schicksalsschlägen und gesundheitlichen Problemen nur noch selten in der Öffentlichkeit gezeigt.

Vom Kirchenchor an die Weltspitze
Tina Turner blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Geboren als Anna Mae Bullock in Tennessee als Tochter eines Baptisten-Diakons geboren, sammelte sie im Kirchenchor erste Erfahrungen als Sängerin.

Als ihre Eltern sich nach langen Schwierigkeiten trennten, wurde Anna Mae bei ihrer Großmutter untergebracht. Schließlich zog sie zu ihrer Mutter nach St. Louis. 1958 lernte sie dort Ike Turner mit seiner Band kennen und wurde deren Backgroundsängerin. Ike jedoch erkannte bald ihr Talent - und auch die Band wurde mit Anna Mae schon bald erfolgreicher. Hits wie „River Deep - Mountain High“, „Proud Mary“, und „Nutbush City Limits“ stürmten die Charts in vielen Ländern.

Große Liebe, Missbrauch, Scheidung
Ike war es auch, der Anna Mae den Künstlernamen Tina verpasste, die beiden gingen eine Liebesbeziehung ein, heirateten später. Die Band war lange sehr erfolgreich, die Beziehung jedoch war von Problemen geprägt, es kam unter anderem zu häuslicher Gewalt. Ike schlug und drangsalierte sie. Mit 37 Jahren flüchtete Tina und beantragte die Scheidung, die 1978 rechtskräftig wurde.

Mit 45 Jahren gelangte sie endgültig zu Weltruhm
Als Solokünstlerin konnte Tina zurerst nicht an alte Erfolge anknüpfen, spielte oft vor nur wenigen Hundert Zuschauern. Ihr Album „Rough“ verkaufte sich schlecht. Beharrlich arbeitete sie sich nach oben, hatte Gastauftritte bei Rod Stewart, Tom Jones und David Bowie, mit dem sie eine innige Freundschaft verband. Mit 45 Jahren strahlte sie dann wieder im Scheinwerferlicht: Das Album „Private Dancer“ wurde 1984 ihr Solo-Durchbruch.

Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Musikbühnen. Sie landete zahlreiche Hits. „What‘s Love Got To Do With It?“, „We Don‘t Need Another Hero“ oder „Be Tender with Me Baby“ sind nur einige davon.

Ruhestand mit 70 Jahren
Es folgten Tourneen, Alben und Konzerte. Die „Queen of Rock 'n‘ Roll“ versetzte mit ihrer gewaltigen, rauchigen Stimme, gewagten Kostümen, sexy Tanzeinlagen und überschäumender Energie ein Millionenpublikum in Ekstase. Das war vor allem in den 1980er und 1990er-Jahren. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. Sie genoss nach Jahrzehnten harter Arbeit fortan das Leben ohne Verpflichtungen. Turner zeigte sich danach nur noch selten in der Öffentlichkeit - etwa, um für ein Buch oder ein Musical über ihre Lebensgeschichte zu werben.

Lange Krankheitsgeschichte
Es folgten zwei Autobiografien, zahlreiche Musikaufzeichnungen, die Schweizer Staatsbürgerschaft und ein Tina-Turner-Musical. 2001 wurde sie in der Rock And Roll Hall Of Fame als Einzelkünstlerin aufgenommen. 2013 erlitt sie einen Schlaganfall, 2016 war sie an Darmkrebs erkrankt. 2017 hatte sie einen schweren Nierenschaden.

Stern auf „Walk Of Fame“ wird mit Blumen geschmückt
Nach ihrem Tod wurde Turners Stern auf dem „Walk Of Fame“ mit Blumen geschmückt. Turner war im August 1986 auf der beliebten Touristenmeile im Herzen von Hollywood mit einer Sternen-Plakette verewigt worden. „Tina Turners glanzvolle Karriere umfasste viele Jahrzehnte, und man wird sie wirklich vermissen“, lautete es in der Begründung. Dem schließt sich Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer an. Eine „Ausnahmekünstlerin“ habe „die Bühne für immer verlassen“ und „Generationen geprägt“.

Tina Turner hatte zwei leibliche Söhne - die mit 59 und 62 Jahren vor ihr verstorben sind - und zwei adoptierte Kinder. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte sie seit den 90er-Jahren am Zürichsee in der Schweiz. In der Autobiografie „My Love Story“ berichtete sie 2019 über viele schmerzhafte Erfahrungen im Leben, würdigte Bach aber als ihren Retter und die größte Liebe ihres Lebens.

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(Bild: kmm)



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