Viele Fragen offen

Auto mit Leiche im Inn: Fall Sigi bleibt Mysterium

Tirol
18.05.2023 09:14

Für Angehörige und Freunde von Sigi O. herrscht seit Mittwoch traurige Gewissheit. Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Verschwinden des Tirolers wurde seine Leiche entdeckt - in seinem Auto, das ebenso lange im Inn gelegen haben dürfte. Die Obduktion des Toten an der Innsbrucker Gerichtsmedizin bestätigte die Identität - zahlreiche Fragen sind aber nach wie vor offen.

Wie kam es zu diesem schrecklichen Unglück? Lag der Audi TT samt der Leiche des 79-jährigen Tirolers tatsächlich seit Oktober 2021 im Inn? Was war die Todesursache? Wie kann es sein, dass das Fahrzeug samt dem Vermissten seit mehr als eineinhalb Jahren niemand gesehen hat beziehungsweise trotz unzähliger Suchaktionen nicht gefunden werden konnte?

Was man bisher wusste
Fragen, auf die Ermittler der Tiroler Polizei nun Antworten suchen. Das Leben des Tirolers verlief bis zu seinem Verschwinden am 23. Oktober 2021 völlig unauffällig. An jenem Tag verschwand der 79-Jährige plötzlich, nachdem er gegen 17 Uhr eine Veranstaltung im Gasthof Grattenbrücke in Kirchbichl verlassen hatte. Seitdem fehlte von Sigi O. und seinem auffälligen, hellblauen Audi jede Spur. Zuvor hatten sich noch ein Baumarkt in Wörgl und das Volkshaus als weitere Stationen an diesem Tag rekonstruieren lassen.

Auch nach mehreren Suchaktionen und einem erneuten Polizeiaufruf ein Jahr nach dem Verschwinden des Tirolers blieb der Fall ungelöst. Bis Dienstagabend!

Augenzeuge Michael Freisinger entdeckte mit einem Kollegen den Pkw im Wasser. (Bild: zoom.tirol)
Augenzeuge Michael Freisinger entdeckte mit einem Kollegen den Pkw im Wasser.
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Wir sind aus Interesse zum Kraftwerk nach Kirchbichl gefahren und wollten uns den Wasserstand wegen der starken Niederschläge anschauen. Plötzlich ist uns das Auto aufgefallen.

Michael Freisinger

„Alle vier Räder haben nach oben geschaut“
Michael Freisinger und sein Kollege Manfred Kogler entdeckten kurz vor 18.45 Uhr im reißenden Inn bei Kirchbichl ein Auto. „Alle vier Räder haben nach oben geschaut“, schilderten die Augenzeugen der „Krone“. Sofort schlugen die beiden Alarm. Anrainer machten die Einsatzkräfte dann auf eine auffällige Welle aufmerksam. „Der Wagen wurde auch von einem Hubschrauber aus entdeckt“, erklärte Martin Embacher, Kommandant der Feuerwehr Kirchbichl.

Schwierige Autobergung (Bild: zoom.tirol)
Schwierige Autobergung

Aufgrund des hohen Wasserstandes und der starken Strömung war eine Bergung zunächst allerdings nicht möglich. „Unseren Tauchern gelang es schließlich, ein Seil am Fahrzeug anzubringen.“ Gegen 20.30 Uhr konnte der hellblaue Audi aus dem Wasser gezogen werden.

Das Wrack, das wohl mehr als eineinhalb Jahre im Inn lag. (Bild: zoom.tirol)
Das Wrack, das wohl mehr als eineinhalb Jahre im Inn lag.

Obduktion brachte Gewissheit
Im Wagen befand sich eine männliche Leiche. Die Obduktion am Mittwoch an der Innsbrucker Gerichtsmedizin brachte schließlich traurige Gewissheit. Bei den sterblichen Überresten handelte es sich um jene von Sigi O.

„Derzeit gibt es keine Hinweise auf Fremdverschulden“, schilderte die Polizei. Und weiter: „Die exakte Todesursache wird erst nach Vorliegen des Obduktionsgutachtens feststehen. Aufgrund des Zustandes des Leichnams ist jedoch davon auszugehen, dass der Tod bereits vor längerer Zeit eingetreten ist und durchaus mit dem Abgängigkeitsdatum übereinstimmen kann.“ 

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