Hausbewohner in Angst

Bären-Alarm am Gartenzaun in der Wildschönau

Symbolbild

(Bild: KLAUS SCHINDLER)

Eine tote, trächtige Rehgeiß wurde am Montagmorgen im Tiroler Oberau direkt neben einem Bauernhaus entdeckt. Hinter dem Riss könnte - wie vor rund drei Wochen in unmittelbarer Nähe - ein Bär stecken.

Während das Land Tirol die Gefahr durch große Beutegreifer herabspielt, ereignete sich in der Wildschönau abermals ein Zwischenfall. In der Nacht auf Montag hat wohl ein Bär oder Wolf am Gartenzaun eines Bergbauernhofs eine trächtige Rehgeiß samt den beiden ungeborenen Kitzen getötet. Erst vor ungefähr drei Wochen hatte es bei einem Wohnhaus in der weiteren Nachbarschaft eine Attacke eines Bären auf ein Schaf gegeben – die „Krone“ berichtete.

Unser Hund hat dann am Morgen neben dem Zaun unserer Schnapsbrennerei den Kadaver entdeckt.

Alexandra Kistl, Zwecklhof

„Das Tier schrie in großer Angst“
„Ich bin gegen 1.30 Uhr durch grausige Schreie aufgeschreckt“, schildert Alexandra Kistl vom Zwecklhof, einem Bergbauernhof mit Schnapsbrennerei in Oberau. „Das Tier hat immer wieder in großer Angst geschrien, dann herrschte plötzlich Stille.“ Aus dem Haus zum Nachschauen hat sich Kistl nicht getraut.  „Unser Hund hat dann am Morgen neben dem Zaun unserer Schnapsbrennerei den Kadaver entdeckt“, erzählt Kistl. Der Amtstierarzt entnahm Proben, die jetzt untersucht werden.

Mulmiges Gefühl
„Dass der Riss direkt beim Wohnhaus passierte, macht Angst“, sagt Kistl. Auf einem Bauernhof müsse man oft draußen sein – jetzt mit mulmigem Gefühl. Die Familie – Bauer Sigi Kistl befindet sich derzeit auswärts – wird nun kein Katzenfutter oder sonst Fressbares im Freien mehr deponieren, um den Beutegreifer nicht extra anzulocken. „Wie wir unsere Bienenstöcke schützen, weiß ich noch nicht. Auch die Weidefrage der Kühe und Kälber ist ungeklärt.“

„Muss erst etwas passieren?“
„Muss erst etwas passieren, dass etwas passiert?“, will Bauer Sigi Kistl von unseren Politikern wissen.