Zwei neue Festnahmen

Was wir bislang über den Macheten-Mord wissen

Wien
03.05.2023 09:58

Nach dem Überfall und der Verstümmelung eines Drogendealers in der Brigittenauer U-Bahnstation Jägerstraße vor zwei Wochen bleiben weiterhin viele Fragen über das Motiv und die Täter offen. Nach den Verdächtigen wird weiterhin auf Hochtouren gefahndet. Es wird vermutet, die Mörder könnten einen radikalislamischen Scharia-Hintergrund haben. Zudem wurden am Dienstag zwei weitere Personen, die der Drogenszene angehören, festgenommen. Die „Krone“ hat alle bekannten Details.

Seit zwei Wochen sorgt die schreckliche Bluttat in der U-Bahn-Station Jägerstraße für Angst und Entsetzen in Wien-Brigittenau. Das Opfer wurde mit einer Machete brutal überfallen - ihm wurden unter anderem ein Unterarm und ein Unterschenkel nahezu abgetrennt. Der 31-jährige Mann verblutete. Die Hintergründe der brutalen Tat dürften sich laut Polizei im Zusammenhang mit der Drogenszene zugetragen haben, darauf deuten auch die einschlägigen Vorstrafen des Opfers hin.

Zwei Festnahmen nach Wohnungsdurchsuchung
Die Wohnung, in der sich das junge Opfer zuletzt aufhielt, konnte von der Polizei schließlich am Dienstag ausfindig gemacht werden. In den Räumlichkeiten wurden 450 Gramm Marihuana und knapp 1,2 Kilogramm Cannabisharz in Platten vorgefunden und sichergestellt. Auch zwei Personen befanden sich in der Wohnung. Bei den beiden handelt es sich um einen 29-jährigen Algerier und einen 34-jährigen Libyer. Die Männer wurden festgenommen. Die Männer werden zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht als Täter, sondern als Zeugen in dem Mordfall betrachtet. 

Tatwaffe beim Gassigehen mitgenommen
Die Tatwaffe dürfte nach ersten Informationen zufällig von einer Hundebesitzerin gefunden worden sein, die in der vorletzten April-Woche in der Nähe des Tatorts mit ihrem Hund unterwegs war und am Leipziger Platz in einem Gebüsch eine Machete entdeckte. Sie nahm die Waffe mit nach Hause, wobei sie sich eines sogenannten Gackerl-Sackerls bediente. In der Vorwoche brachte sie die Machete dann in dem Sackerl auf eine Polizeiinspektion, nachdem ihr aufgrund von Medienberichten klar wurde, dass es sich dabei um ein wichtiges Beweismittel handeln könnte.

Radikalislamischer Hintergrund nicht bestätigt
Zudem wurden die Vermutungen aufgestellt, die mutmaßlichen Täter könnten einen radikalislamischen Scharia-Hintergrund haben. Davon kann noch nicht mit Sicherheit ausgegangen werden, wenngleich die Polizei die Täterschaft im nordafrikanischen Bereich verortet. Zwar sind Kapitalstrafen, mit höchster physischer Gewalt und Brutalität, in der organisierten Kriminalität durchaus möglich, allerdings auch bei nicht-islamischen Gruppierungen.

Kaum bis keine Gefahr für Bevölkerung
Die Polizei geht davon aus, dass sich die Tätergruppe unmittelbar nach der Tat das Land in Richtung Frankreich oder den nordafrikanischen Raum verlassen hat. Eine Festnahme könnte somit schwierig, aber nicht unmöglich werden. Da die Polizei allerdings von einem Delikt im Drogenmilieu ausgeht - womöglich zwischen rivalisierenden Banden oder innerhalb einer organisierten Bande als eine Art Bestrafung - besteht für die Bevölkerung kaum bis gar keine Gefahr. Diese Banden ziehen keinerlei Nutzen daraus, die Bevölkerung zu bedrohen, zu verunsichern oder gar physisch anzugreifen.

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