Innenminister Gerhard Karner und Bildungsminister Martin Polaschek präsentieren am Dienstagvormittag das Präventionsprogramm „Under 18“ für Kinder und Jugendliche an österreichischen Schulen. Bundesweit sind dafür rund 500 speziell ausgebildete Polizeibeamten im Einsatz, um junge Mädchen und Burschen durch die präventiven Workshops zu begleiten.
Frisch zum Start der heurigen Matura sorgten am Dienstag Innenminister Karner und Bildungsminister Polaschek in einer Sportmittelschule in Favoriten für viel Staunen, Mitmachen und Lernen. Im Rahmen der Initiative „Under 18“ nahmen die beiden Minister an einem Workshop für Gewaltprävention teil: „Ich bin das erste Mal dabei und finde es ganz toll. Sensibilisierung ist hier die wesentliche Aufgabe“, so Karner. Insbesondere Themen wie Jugendschutz oder Mobbing erlernen die Kinder mit ausgebildeten Polizeibeamten, auch Bildungsminister Polaschek zeigte sich von der Initiative begeistert: „Gewaltprävention ist ein wichtiges Thema. Das müssen wir den Kindern einfach mitgeben.“
Weiters betonte der Innenminister, dass Schulen für alle Kinder und Jugendlichen ein sicherer Ort sein solle. Hier setzen die zahlreichen Workshops zu Themen wie Extremismusprävention, Mobbingprävention und dem neuen „Under 18“ an.
Spielerischer Umgang mit ernsten Themen
„Ab wann darf ich eigentlich Zigaretten rauchen?“, fragt Polizist Daniel Swaton in die Runde. Die eiffrigen Schüler der Sportmittelschule Wendstattgasse in Wien zeigen allesamt auf. Am Boden liegt ein Zahlenstreifen, von 12 bis 20, daneben Karten, die mit Begriffen wie „Vodka“ oder „Sekt“ beschriftet sind. Schließlich legt einer der Burschen die mit „Zigaretten“ beschriftete Karte zur Nummer 18. Swaton nickt zustimmend: „Laut Gesetz ist das Rauchen erst ab dem 18. Lebensjahr gestattet“. Trotz nervösem Gekicher sind die Jugendlichen interessiert, stellen Fragen und setzen sich mit den Themen auseinander.
Die Gesetze und Vorschriften des Jugendschutzes werden der 4a auf spielerische Weise beigebracht. Besonders das Thema Cybermobbing wird viel in der Runde diskutiert. So verweist auch Innenminister Karner auf einen beunruhigenden Trend im Bereich der Internetkriminalität: „Allein 2022 sind knapp 60.200 Delikte angezeigt worden, eine Steigerung von 2021 auf 2022 um mehr als 30 Prozent“. Workshop-Leiter und Polizist Swaton findet abschließende Worte: „Es ist wichtig, über Cybermobbing zu sprechen. Das geht jederzeit und überall. Wenn ihr damit zu tun habt oder das mitbekommt, könnt ihr immer etwas sagen oder machen“
Bundesweites Konzept
Abschließend betonen Karner und Polaschek, dass Präventionsprogramm „Under 18“ sei eine gelebtes Beispiel für eine Kooperation der Polizei mit Schulen. Die Prävention, so Karner, werde in Zukunft eine noch größere Bedeutung haben. So wurden österreichweit rund 500 Polizisten speziell ausgebildet und werden laufend fortgebildet, um mit den Schülern stets am Zahn der Zeit zu bleiben. Im Gespräch mit „Krone“-Redakteurin Hannah Neudeck betont Bildungsminister Polaschek die Notwendigkeit der Initiative: „Wir bekommen immer wieder das Feedback, die Maßnahmen helfen. Cybermobbing oder Missbrauch sind leider Themen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen“.
Umso wichtiger sei es, bereits in jungen Jahren durch derartige Workshops damit konfrontiert und sensibilisiert zu werden. „In der Pubertät weiß man oft nicht was man so tun darf oder soll, dafür sind unsere Präventionsbeamte im Einsatz. Wenn ihr das lernt, können wir alle gemeinsam friedlich leben“, richtet Karner sein Abschiedswort an die jungen Schüler. Die Aufregung ist groß, das Interesse am Workshop jedoch umso größer.
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