Vier Tage lang erlebte eine kleine Samtpfote ein wahres Martyrium aus Tritten und Schlägen. Kater „Olaf“ wurde dann einfach vom Balkon im 5. Stock auf die Bahngleise in Wien-Döbling geworfen. Seine Besitzer trauern und fordern Gerechtigkeit. Vor einem Prozess drückt sich der angeklagte Tierquäler aber vehement.
„Ich wollte ihn eigentlich noch beerdigen“, sagt ein 31-jähriger Wiener im Landl. Die Rede ist von seinem Kater „Olaf“ – dem im Februar ein schreckliches Schicksal ereilte. Die Samtpfote erlitt ein tagelanges Martyrium aus Schlägen und Tritten, bevor ihr Kadaver schließlich einfach vom Balkon im 5. Stock geworfen wurde.
Fataler Gefallen für Cousin
Doch wie konnte es so weit kommen? Die Katzenbesitzer – ein junges Paar – beherbergten Anfang des Jahres in ihrer Wohnung im 19. Bezirk den Cousin der 27-Jährigen. „Ich wollte ihm einen Gefallen tun“, erklärt ihr Freund – ein fataler Fehler, wie sich herausstellte. „Olaf“ wohnte zu dem Zeitpunkt gerade einmal sechs Wochen bei den Wienern. Wurde aber heiß und innig geliebt, war Teil der Familie. „Mein kleiner Sohn hat ihm den Namen gegeben“, gibt der Mann Einblicke.
„Olaf“ einfach verschwunden
Doch eines Tages war das Haustier spurlos verschwunden. „Wir haben uns schon gegenseitig die Schuld gegeben“, erklärt das Pärchen. An den Cousin, der öfter mit der Samtpfote alleine war, hat am Anfang niemand gedacht. „Ich hab' ihn nach ein paar Tagen zur Seite genommen und ihn gefragt, ob etwas passiert ist“, so der Katzenpapa.
Er hat gesagt, er hat ihn tagelang gequält und dann einfach vom Balkon geworfen. Ich hab‘ dann auch eine Decke mit Blut gefunden.
Besitzer von „Olaf“ zu „Krone“
Und da wurde er Zeuge von einer Horrorbeichte: „Er hat gesagt, er hat ihn tagelang gequält und dann einfach vom Balkon geworfen. Ich hab‘ dann auch eine Decke mit Blut gefunden.“ Der 31-Jährige fand „Olaf“ schließlich auf den S-Bahn-Gleisen. Bergen konnte er seinen Kadaver aber nicht mehr.
Bis zu zwei Jahre Gefängnis
Bereits das zweite Mal finden sich die beiden Wiener nun im Landesgericht als Zeugen ein. Nur der 23-jährige angeklagte Tierquäler taucht einfach nicht auf. Jetzt beantragt die Staatsanwaltschaft die Festnahme des Mannes. Ihm wird Tierquälerei und Sachbeschädigung vorgeworfen – schließlich war er nicht der Besitzer von Kater „Olaf“. Dem Flüchtigen drohen bis zu zwei Jahre Haft. Richter Gerald Wagner vertagt den Prozess auf unbestimmte Zeit.
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