Wolff in Aserbaidschan

„Es wird eine Fahrt mit der Hochschaubahn“

 Die Formel 1 kehrt in Aserbaidschan mit dem neuen Sprint-Format zurück. Mercedes-Teamchef Toto Wolff rechnet mit mehr Risikobereitschaft: „Es wird eine Fahrt mit der Hochschaubahn.“

„Der langsame Altstadtteil sollte gut für uns sein, aber gegenüber Red Bull Racing fehlt es uns massiv an Straight-line-Speed“, grübelte Toto Wolff im Vorfeld des Grand Prix von Aserbaidschan am Sonntag in Baku. „Ich denke, wir sind im Klub mit Ferrari, Aston Martin und ein bisserl Alpine. Da ist alles möglich, ich hoffe aber, dass wir die zweite Kraft sein können“, so der 51-jährige Wiener Mercedes-Teamchef, der zuletzt in Melbourne einen guten Schritt nach vorne gesehen haben möchte.

Mercedes 2.0 in Imola
Den Generalangriff auf die derzeit überlegenen „Bullen“ will Wolff in drei Wochen - also nach der Rückkehr aus Miami - starten. „In Imola werden wir den Mercedes 2.0 sehen, dann erhoffen wir uns einen größeren Schritt Richtung Spitze. Obgleich wir da auch aufpassen müssen, weil du die in der virtuellen Welt, respektive im Windkanal gefundene halbe Sekunde erst auf der Strecke umsetzen musst“, meint Wolff, der nach ein paar Ski-Tagen in Österreich („Da vergisst du das Im-Kreis-Fahren“) und einem Besuch beim Tennis-Masters in Monte Carlo dem Saison-Re-Start förmlich entgegenfiebert.

Und das mit dem neuen Sprint-Format. „Mit nur einem freien Training kannst du nicht viel probieren. Schon am Nachmittag geht’s gleich in die Quali - es wird quasi wie eine Fahrt auf einer Hochschaubahn ins Wochenende“, sagt Wolff. „Und im Sprint wird die Risikobereitschaft größer.“

Frage nach dem Mehrwert
Den Fans jedenfalls sollte noch mehr Action geboten werden. „Klar“, sagt Wolff, „wir müssen open minded sein, aber ich möchte das erst einmal abwarten. Für die Fans vor Ort wird es in jedem Fall eine Bereicherung sein, jedoch müssen wir mal schauen, ob es für die Millionen TV-Zuseher den erhofften Mehrwert bringt, ob dieses Format vom Timing zur Formel 1 passt.“