Atemnot

Leiden dicke Menschen häufiger an Asthma?

02.05.2023 09:15

Asthma und Übergewicht: Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Erkrankungen wurde nun in einer österreichweiten Studie (LEAD) untersucht. Das sind die Ergebnisse.

comment0 Kommentare

„Innerhalb der Asthma-Typen war Fettleibigkeit - laut dieser Studie - bei nicht-allergischen Asthmatikern deutlich häufiger anzutreffen als bei allergischen, 26,7 % gegenüber 17,9 %, und das nahm mit dem Alter zu, erklärt Prim. Priv. Doz. Dr. Robab Breyer-Kohansal, Abt. für Atmungs- und Lungenerkrankungen, Klinik Hietzing, Wien und Forschungsleiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Lungengesundheit. “Dabei zeigte sich, dass das viszerale Fett, also das Bauchfett, sich besonders negativ auswirkte."

Asthma wird durch Bauchfett „befeuert“

(Bild: stock.adobe.com)

„Dank der LEAD-Studie haben wir erstmals Daten aus Österreich für die Allgemeinbevölkerung. Mit 4,4 % ist Asthma eine häufige Erkrankung aller Generationen. Interessant ist, dass sich in den neuesten Analysen eine altersabhängige Verschiebung von allergischem zu nicht-allergischem Asthma zeigte“, erklärt Prim. Breyer-Kohansal. Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen überwiegt allergisches Asthma, bei älteren Personen ab dem 60. Lebensjahr hingegen nicht-allergisches.

Übergewicht eindeutiger Risikofaktor für Asthma?
Prim. Breyer-Kohansal: „Wie wir wissen, stellen Übergewicht und Adipositas bei einer Vielzahl von Erkrankungen erhebliche Risikofaktoren dar. Ob es aber beim Asthma auch so ist, das kann man noch nicht eindeutig sagen.“ Da Adipositas auch mit einer vermehrten Produktion von Entzündungsbotenstoffen durch das Fettgewebe einhergeht, was entzündliche Prozesse fördert, und Asthma eine chronisch entzündliche Lungenerkrankung ist, wäre ein ursächlicher Zusammenhang jedoch durchaus wahrscheinlich.

Übergewicht kann die Atmung behindern

(Bild: SciePro - stock.adobe.com)

„Übergewicht behindert auf jeden Fall die Atemfunktion und kann so schon Asthma-Beschwerden verstärken. Die Frage lautet nun: Werden die Symptome seltener, das Asthma weniger belastend und leichter behandelbar, wenn adipöse Asthma-Patienten ihr Gewicht gezielt reduzieren?“, sagt die Expertin. Weitere Untersuchungen dazu sind noch erforderlich.

Über 1 Million Menschen in Österreich sind von Asthma und COPD betroffen. Die Österreichische Lungenunion (ÖLU) startet deshalb am 2. Mai, dem Welt-Asthma-Tag, mit der Aufklärungs- und Awarenesskampagne „Wie fit ist deine Lunge?“, um mehr Bewusstsein für die Gesundheit der Lunge zu schaffen. Das Ziel sind informierte Patienten und eine informierte Mitwelt. Die über sieben Monate dauernde Kampagne rückt die Lunge ins Zentrum und erklärt, wie wichtig eine Lungenfunktionsmessung ist. Zudem kann jeder, der will, eine kostenlose Spirometrie vor Ort machen.

Durch die Lungenfunktionsmessung ist die Früherkennung von Lungenerkrankungen möglich

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Geplant sind österreichweit zehn Aktionstage in zehn Einkaufszentren: Interessierte haben die Möglichkeit, ihre Lungenfitness durch eine kleine Lungenfunktionsmessung prüfen zu lassen. Startschuss der Aktion ist der 13. Mai 2023 im Westfield Donau Zentrum (Wien), gefolgt von weiteren Aktionstagen an neun Samstagen - einer davon wieder in Wien und acht in allen anderen Bundesländern. Zusätzlich wird es einen Folder und weitere Informationen auf der Website der Österreichischen Lungenunion (lungenunion.at) geben.