Training für Frauen

Ein halbes Jahrhundert Karate

Sport-Mix
18.04.2023 12:21

Zur Arbeit kommt er in Uniform und sie im Blazer. Am Abend treffen sie sich, diesmal aber in weißen Karateanzügen mit schwarzem Gürtel. Die Rede ist von Willibald Eder und Barbara Machalek - beide im Verteidigungsministerium und Trainer im Karatesport. Gemeinsam geben sie Selbstverteidigungskurse und trainieren dabei Frauen.

Schon in jungen Jahren entdeckte Vizeleutnant Willibald Eder, der damalige Trainer seiner Kollegin Barbara, seine Leidenschaft für Karate. Nach Jahren des harten Trainings hat er zahlreiche Erfolge in dieser Sportart erbracht. Doch durch die Liebe zum Sport ist nicht nur eine erfolgreiche Sportkarriere entstanden, sie führte ihn auch auf direktem Weg zum Österreichischen Bundesheer.

Fußball oder Karate?
1970. Der 12- jährige Willibald Eder muss sich entscheiden, welche Sportart er zu seinem Hobby machen möchte. „Damals gab es nicht so viele Möglichkeiten. “Ich musste mich zwischen Karate und Fußball entscheiden„, erzählt Vizeleutnant Eder. Sein Talent, gute Trainer und der Wille, mehr zu erreichen, haben in den darauffolgenden Jahren zu vielen Erfolgen geführt, sowohl im Inland als auch im Ausland. Der Zeitpunkt, der für seine Sportkarriere letztendlich entscheidend war und dazu geführt hat, dass es immer weiter bergauf ging, war der Gewinn der Bronzemedaille bei der EM für Junioren in Spanien 1978.

(Bild: HBF/Paul Kulec)

Von der Turnhalle in die Kaserne
Irgendwann kam für Willibald Eder der Punkt, an dem es schwierig wurde, Leistungssport und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Das tägliche stundenlange Training, die zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerbe und sein Interesse führten dazu, dass er sich, nachdem er 1980 eingerückt war, dazu entschied, beim Österreichischen Bundesheer zu bleiben. Für ihn war dies die einzige Möglichkeit, sein Hobby zum Beruf zu machen. Denn laut Vizeleutnant Eder ist es nur beim Bundesheer so gut möglich, den Sport mit dem Beruf zu verbinden, da das Bundesheer der größte Leistungsförderer für Spitzensport ist.

Der Werdegang des Unteroffiziers
Seine Karriere beim Bundesheer begann als Grundwehrdiener und führte ihn bis zum Unteroffizier mit der Fachspezialisierung Sport. Der Zugang zum Sport hat ihm allgemein sehr viel gebracht, da er für viele Kurse die benötigte körperliche Fitness schon von Anfang mitbrachte. Nach 12 Jahren an der Landesverteidigungsakademie, wo Vizeleutnant Eder als Sportlehrer und Trainer eingeteilt war, ist er nun schon seit 20 Jahren in der Rossauer Kaserne und dort als Fachunteroffizier für das Fitnessstudio, sowie für die Betreuung und das Training von Fitness-interessierten Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums zuständig.

(Bild: HBF/Paul Kulec)

Der Traum vom eigenen Verein
Über die Jahre hat Willibald Eder nicht nur selbst trainiert, sondern auch die staatliche Trainerausbildung für Karate und eine militärische Trainerausbildung für allgemeine Körperausbildung absolviert, welche ihn in den darauffolgenden Jahren dazu berechtigt hat, zahlreichen jungen Leuten selbst den Sport näherzubringen. Im Jahr 1989 gründete Willibald Eder dann seinen eigenen Verein - den Karateverein Eder San.

(Bild: HBF/Paul Kulec)

Warum Selbstverteidigung?
Heutzutage wird es immer wichtiger, dass man weiß, wie man sich in einem Ernstfall wehren könnte oder was man machen kann, damit man gar nicht erst in eine gefährliche Situation kommt. In seinem Karateverein bietet Vizeleutnant Eder seit Neuestem neben Karatekursen für verschiedene Altersklassen auch Selbstverteidigungskurse, unter dem Motto “Don’t touch me!", für Frauen ab 18 Jahren an. Mit dabei ist auch Barbara Machalek, 2. Dan, seine ehemalige Karateschülerin und nun langjährige Kollegin - sowohl im Verein als auch im Verteidigungsministerium. Durch ihr Jus-Studium bringt sie neben ihrer Erfahrung im Kampfsport auch noch viel Wissen zur rechtlichen Lage mit. Da vor allem vorbeugende Maßnahmen wichtig sind, geht es in dem Kurs nicht nur um Selbstverteidigung an sich, sondern es wird besonderes Augenmerk auf Sensibilisierung und Tipps zur Bewusstseinsbildung und Technik gelegt, welche helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden. Gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen, welche auch Wissen aus anderen Bereichen mitbringen, bringt Vizeleutnant Eder in sechs Einheiten zu je eineinhalb Stunden Interessierten vor allem in nachgespielten Alltagssituationen alles näher, was man zum Thema Selbstverteidigung können und wissen muss.

Gastautorin Nina Thaler

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(Bild: KMM)



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