Unfassbar, aber offenbar wahr: Nach Amputationen an den Gliedmaßen, Problemen mit einem Lungenflügel und den Nieren, zwei Schlaganfällen sowie dem zwischenzeitlichen Verlust der vollen Sehkraft am rechten Auge scheint Eiskunstlauf-Legende Roman Kostomarov inzwischen tatsächlich auf dem Weg der Besserung!
Nachdem es in den vergangenen Wochen immer wieder widersprüchliche Meldungen über den Gesundheitszustand des in der Moskauer Kommunarka-Klinik behandelten 46-Jährigen gegeben hatte, ist der Tenor nun eindeutig: Kostomarov hat die schwierigste Phase der Behandlung bzw. des Kampfs um sein Leben überstanden! Das Absterben von Körpergewebe ob schlimmer Durchblutungsstörungen als Folge einer außer Kontrolle geratenen Lungenentzündung sei jedenfalls gestoppt, berichten russische Medien einhellig.
Olympia-Sieger von 2006 lernt eigenständig zu essen und zu sitzen
Der lange Zeit in künstlichem Koma gehaltene Olympia-Sieger von 2006 wurde inzwischen vom Beatmungsgerät entwöhnt und lerne bereits wieder, eigenständig zu essen und zu sitzen. Aktuell konzentrieren sich die Ärzte in Moskau darauf, die auch ob der in den vergangenen Wochen von intensivem Medikamenteneinsatz angeschlagenen inneren Organe wieder „aufzupäppeln“. Insbesondere auf die Leber, über die de facto alle Medikamente ihren Weg durch den Körper gefunden haben, sei im Moment noch besonders zu achten.
Doch mit der reinen Gesundung ist es nicht getan: Wie Konstantin Ternovoy, Leiter der Abteilung für medizinische Rehabilitation an der Kommunarka-Klinik, gegenüber „RIA Novosti“ erklärte, müsse man bereits an die Zukunft von Kostomarov denken. Und in dieser Zukunft könnte der Ex-Sportler mit neuartigen Prothesen an Armen und Beinen sogar wieder in den Sport zurückkehren. „Bionische Prothesen [im weitesten Sinn gedankengesteuerte Prothesen, Anm.) könnten eine Gelegenheit dafür bieten“, so Ternovoy.
Corona-Infektion als Auslöser des Dramas um Kostomarov?
Begonnen hatte das Drama womöglich Mitte Jänner mit einer Corona-Infektion, die Kostomarovs Vater gegenüber „sports.ru“ bestätigte. Wegen der sich daraus entwickelten Lungenentzündung musste der Ex-Sportler schließlich in ein Spital gebracht werden, wo sich sein Zustand rapide verschlechterte. Immer massiver traten in der Folge Durchblutungsstörungen auf - Durchblutungsstörungen, die zum Absterben von Gewebe und zu einer Blutvergiftung führten.
Durchblutungsstörungen, die erst die Amputation der zunehmend schwarz verfärbten Füße notwendig machte - und später auch jene von Fingern und Händen des Eiskunstlauf-Helden.
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