Auch für Markus Fuchs wurde der Finaltraum bei der Hallen-EM der Leichtathleten in Istanbul wahr. Wie schon zuvor Susanne Gogl-Walli über 400 m, so zog auch der 27-jährige Sprinter in den Endlauf (60 m) ein. Als Zweiter des dritten und letzten Semifinals qualifizierte sich Österreichs schnellster Mann in persönlicher Bestzeit von 6,60 Sekunden für das Finale der acht besten Europäer, das am Samstagabend um 18.55 Uhr über die Bühne geht. Das Finale mit Susi Walli findet zuvor um 18.30 Uhr statt.
Die „Krone“ berichtet aus Istanbul
„Alter! Ich bin im Finale! Ich pack’s nicht“, jubelte der 27-Jährige, kurz nachdem er als Zweiter hinter Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs (6,52) in den Endlauf aufgestiegen war. Die beiden ersten der Semifinals gelang damit der direkte Aufstieg in den Endlauf. Fuchs: „Ich bin unter den besten Acht in Europa. Ein Traum!“ Der für St. Pölten startende Sprinter unterbot seine heuer bei den Staatsmeisterschaften in Linz erzielte Bestzeit von 6,61 Sekunden um eine Hundertstel. „Unser Plan ging in dieser Hallen-Saison voll auf, von Rennen zu Rennen habe ich mich gesteigert und war beim Saisonhöhepunkt in Höchstform.“ Im Vorjahr hatte er nämlich, nachdem er den österreichischen 100-m-Rekord mit 10,15 egalisiert hatte, bei der EM in München nicht mehr die Topform gebracht. Jetzt klappte aber die Vorbereitung unter Trainer Patrick Saile in Zürich perfekt.
Das Semifinale hatte Markus Fuchs morgens ganz souverän erreicht. Der 27-Jährige belegte im zweiten von fünf Vorläufen in 6,66 den dritten Platz. Die Top 4 stiegen jeweils direkt in die nächste Runde auf. „Den Vorlauf habe ich solide rübergebracht. Ich war nicht nervös, hatte auch gut geschlafen. Ich wollte hier aufzeigen, und das ist mir schon ganz gut gelungen“, meinte Markus Fuchs.
Zweite Semifinal-Teilnahme
Für Österreichs schnellsten Mann war es in Istanbul bei seiner fünften Teilnahme bei Hallen-Europameisterschaften der zweite Einzug ins Semifinale. Dies hatte er auch 2019 in Glasgow geschafft, als er dort als Fünfter in 6,71 das Finale knapp verpasst hatte und Gesamt-Elfter geworden war. Jetzt also zum ersten Mal in einem Finale bei einer internationalen Meisterschaft!
Markus Fuchs ist der dritte Österreicher, der bei den seit 1970 ausgetragenen Hallen-Europameisterschaften das Finale über 60 m erreicht hat. Dies hatten zuvor dreimal Andreas Berger (Gold 1989, Vierter 1990 und Fünfter 1986) sowie zweimal Ryan Moseley (jeweils Achter 2009 und 2011) geschafft.
Susanne Gogl-Walli und Markus Fuchs schrieben mit ihren Final-Qualifikationen ein schönes Kapitel der österreichischen Leichtathletik. Zuletzt war Rot-Weiß-Rot bei Hallen-Europameisterschaften in Turin 2009 in zwei Lauffinals vertreten - und zwar durch Ryan Moseley (Achter über 60 m) und Clemens Zeller (Vierter über 400 m).
Hallen-Europameisterschaften, Männer 60 m, Finalteilnahmen der Österreicher:
Gold: Andreas Berger Den Haag 18.02.1989 6,56
4. Andreas Berger Glasgow 03.03.1990 6,66
5. Andreas Berger Madrid 23.02.1986 6,70
8. Ryan Moseley Turin 08.03.2009 6,69
8. Ryan Moseley Paris 06.03.2011 6,68
Markus Fuchs Istanbul 04.03.2023
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