Heikler Einsatz

Riesiges Waffenlager in Unterkärnten aufgeflogen

Kärnten
02.03.2023 13:46

Ein riesiges Waffenlager ist im Zuge eines medizinischen Notfalles bereits am Samstag in Ruden bei Völkermarkt aufgeflogen. Ein Österreicher und zwei Briten wurden festgenommen. Auch Sprengstoff wurde sichergestellt.

Hier hat der Zufall Regie geführt - und natürlich die Aufmerksamkeit eines Rettungsteams. Dieses war im Zuge eines medizinischen Notfalles einer Frau am Samstag in Kleindiex bei Ruden gewesen, hatte dabei ungewöhnlich viele Waffen bemerkt und die Polizei alarmiert. Kleindiex ist ein ruhiges idyllisches Dorf - umgeben von Feldern und Wäldern. Erst der Großeinsatz der Polizei am Mittwoch brachte Leben in die verschlafene Gemeinde.

In dem abgelegenen und desolaten Haus sollen ein 29-jähriger Österreicher mit zwei Briten im Alter von 67 und 69 Jahren und einer Frau gelebt haben. Mittwoch rückte dann eine Hundertschaft von Einsatzkräften an. Alle drei Männer wurden an Ort und Stelle festgenommen. Im Zuge einer von der Staatsanwaltschaft angeordneten Hausdurchsuchung wurden dann jede Menge Waffen sichergestellt - und es fand sich auch Sprengstoff wie TNT. Deshalb wurden auch ein Spezial-Beamter und der Landeschemiker zur Durchsuchung des Anwesens hinzugezogen.

Heikler Einsatz, Einvernahmen laufen
Das Gebäude wurde vorübergehend behördlich gesperrt. „Der Einsatz ist sehr heikel. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Einvernahme der Festgenommenen ist noch im Laufen. Derzeit besteht aber keine Gefahr für die Bevölkerung“, teilte Polizeisprecher Rainer Dionisio im Gespräch mit der „Krone“ mit. Gerüchte um einen Anschlag könne er derzeit entkräften. Fakt ist, dass in dem heruntergekommenen Anwesen insgesamt an die 70 Waffen aller Art - vom Jagdgewehr bis hin zur vollautomatischen Schusswaffe - gesichtet werden. Dazu passend weit über 1000 Schuss Munition.

Zitat Icon

Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr. Gerüchte um einen Anschlag kann ich derzeit entkräften. Die Einvernahmen laufen.

Rainer Dionisio, Polizeisprecher

Einsatz sorgte für Aufsehen
Auch Bürgermeister Rudolf Skorjanz zeigte sich besorgt. „Wir hoffen auf Gespräche mit den Behörden.“ Das abgelegene Anwesen sei ihm nicht bekannt, auch die Personen, die dort zurückgezogen und unter desolaten hygienischen Verhältnissen lebten, nicht. Das Polizeiaufgebot hat in dem Ort für Aufsehen gesorgt. Ein Nachbar des Hauses zeigte sich im Gespräch mit der „Krone“ verwundert über die Enthüllungen. „Die wohnen seit zehn Jahren schon da und leben sehr zurückgezogen“, erklärt der ältere Herr. „Es gab nie Auffälligkeiten. Eigentlich kann man sich solche Nachbarn nur wünschen.“

Verschwörungstheorie als mögliches Motiv?
Noch ist unklar, was die Männer - auch ein weiterer Brite soll zumindest zeitweise anwesend gewesen sein - vor hatten. Vermutungen gehen in Richtung Verschwörungstheorien; dass sich die Hausbewohner in der Abgeschiedenheit von Kleindiex eventuell so auf einen befürchteten Niedergang der Welt oder der Zivilisation vorbereitet hätten. Laut Recherchen der Tageszeitung „Kurier“ könnten Äußerungen des 29-Jährigen auf Kanälen sozialer Medien daraufhin deuten.

Der Waffen- und Sprengmittelfund ist jedenfalls einer der größten in Kärnten in den vergangenen Jahrzehnten. Normalerweise werden derartige Mengen nur bei Sammlern historischer Kriegswaffen entdeckt.

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