Kann teuer kommen

Arbeiterkammer warnt vor Finanz-Online-Assistent

Wirtschaft
23.02.2023 15:53

Die Arbeiterkammer Vorarlberg warnt vor der Verwendung des digitalen Assistenten bei der Arbeitnehmerveranlagung auf der Website „FinanzOnline“. Denn das Hilfs-Tool nehme keine Rücksicht auf spezielle Gegebenheiten des einzelnen Steuerzahlers. Daher könne es vorkommen, dass User bei ihrer Steuererklärung Hunderte Euro an Guthaben liegen lassen. Das Finanzministerium verweist unter anderem auf ein Erklärvideo.

Die AK berichtet aktuell von einer Steuerzahlerin, die 2022 für ihre Arbeitnehmerveranlagung erstmals diese Hilfe in Anspruch nahm. Das Resultat war ein Guthaben von 123 Euro, rund 500 Euro weniger als im Vorjahr. Als sie das Formular neuerlich ohne Hilfe des Assistenten ausfüllte, betrug ihr Guthaben plötzlich 635 Euro.

Nicht alle Werte werden übernommen
Eva-Maria Düringer von der AK rät daher dringend von der Anwendung des Assistenten ab, denn die Frau sei kein Einzelfall. Der Grund für die Differenz liege darin, dass der Assistent nicht personalisiert sei, also die Werte des Vorjahres nicht erkenne. Anschaffungen aus den Vorjahren, für die noch Abschreibungen möglich wären, würden ohne diese Vergleichsmöglichkeit leicht vergessen. Zudem seien die Fragestellungen des Tools problematisch. So stelle dieses etwa mehrere Fragen zu Pendlerpauschale oder Werbungskosten, aber keine zu Ausgaben für Fachliteratur.

Wobei: Nicht das Tool selbst ist das Problem, sondern eher der Irrglaube, wonach die Steuererklärung damit zu 100 Prozent erledigt sei.

Finanzministerium: Tool soll nur 80 Prozent der Erklärung abdecken
Im Finanzministerium wird zum einen erklärt, dass man laufend Maßnahmen setze, um den Steuerausgleich unkomplizierter zu machen und den Online-Assistenten zu verbessern. Man wolle die Prozesse für die Bürgerinnen und Bürger so einfach wie möglich gestalten. Ziel des Assistenten sei es allerdings immer gewesen, „mindestens 80 Prozent der Steuererklärung“ mit einfachen Fragen abdecken zu können.

Die komplette Steuererklärung über einen Assistenten abzubilden, hätte für die Masse der Bürger die Arbeitnehmerveranlagung deutlich verkompliziert, heißt es gegenüber krone.at weiter.

Das Erklärvideo des Finanzministeriums:

Automatische Übernahme weder sinnvoll noch zulässig
Selbstverständlich stehe auch die normale Formularlogik zur Verfügung, alle Kennzahlen könnten rasch und in jedem Schritt eingeblendet werden, betont man im Ministerium. Darauf werde an sämtlichen Stellen innerhalb des Assistenten und auch im entsprechenden Erklärvideo hingewiesen. „Die Eingaben aus dem Vorjahr werden angezeigt und können auch einfach übernommen werden. Eine automatische Übernahme aller Daten ist weder sinnvoll noch zulässig, da damit unter Umständen für das aktuelle Veranlagungsjahr nicht mehr gültige Daten übernommen werden würden.“

Auch die Arbeiterkammer sei übrigens in Workshops zum Thema eingebunden gewesen, wird angemerkt.

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