UNO hilft dennoch

Weiterhin kein Waffenstillstand in Syrien

Ausland
10.02.2023 22:21

Trotz des verheerenden Erdbebens gilt in Syrien weiterhin kein Waffenstillstand. Der Präsident Baschar al-Assad geht brutal gegen die eigene Bevölkerung vor. Die UNO hat daher einen sofortigen Waffenstillstand gefordert, versucht aber dennoch, der Zivilbevölkerung im Land zu helfen.

Laut UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk braucht es eine „uneingeschränkte Achtung der Menschenrechte und der Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts, damit die Hilfe alles erreichen kann.“ Der UNO-Sicherheitsrat erwägt derzeit, die internationale Blockade des Bürgerkriegslands Syrien zu lockern. Man prüfe eine Resolution, „die ein oder zwei weitere Grenzübergänge öffnen würde“, sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield dem TV-Sender MSNBC am Freitag.

Regierung verspricht, Hilfsgüter zu verteilen
Aktuell gibt es nur mehr einen einzigen offenen Grenzübergang zwischen der Türkei und Syrien, der nicht von der Regierung kontrolliert wird. Früher waren es vier. Vor dem Erdbeben wollte die syrische Hilfe humanitäre Hilfe komplett durch die von ihr kontrollierten Gebiete fließen lassen, um den Rebellinnen und Rebellen im Norden weiter Ressourcen zu entziehen. Am Freitag teilte die Führung jedoch mit, die Lieferung humanitärer Hilfe in alle Teile des Landes zu akzeptieren. Die UNO, das Rote Kreuz und der Syrische Rote Halbmond sollen das Verteilen übernehmen und beaufsichtigen.

Lebensmittel gehen aus
Das soll auch dringend nötig sein. Dem Welternährungsprogramm (WFP) gehen nach eigenen Angaben die Vorräte im Nordwesten des Landes aus. Um die Lager wieder auffüllen zu können, müssten weitere Grenzübergänge geöffnet werden. Am Freitag trafen 14 Lkws mit Hilfsgütern wie Heizgeräten, Decken und Zelten ein.

In Syrien waren wegen der jahrelangen Kämpfe bereits vor den Erdstößen viele Häuser beschädigt. Der Bürgerkrieg brach 2011 aus. Dem Präsidenten Assad werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, unter anderem der Einsatz von Chemiewaffen. Inzwischen beherrscht seine Regierung wieder rund zwei Drittel des zersplitterten Landes. Viele Menschen hätten deshalb Angst, berichtete der Caritas-Generalsekretär für Auslandshilfe Andreas Knapp.

Wie berichtet, soll auch die türkische Regierung wieder kurdische Gebiete angreifen. Den Regierungstruppen wird unter anderem vorgeworfen, die vom Erdbeben stark betroffene Stadt Tel Rifat beschossen zu haben. Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) will hingegen alle „Operationen“ in der Türkei einstellen, „solange uns der türkische Staat nicht angreift.“ Nach den Erdbeben vom Montag wurden in Syrien und in der Türkei bisher mehr als 22.300 Tote geborgen, darunter mehr als 3300 in Syrien.

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