Zwei Beamte verletzt

6 Polizeikugeln verfehlten den Linzer Amokläufer

Chronik
09.01.2023 17:45

Der Iraker (41) zog eine Blutspur durch Oberösterreichs Landeshauptstadt. Zuerst soll er seine Frau niedergestochen, dann zwei junge Polizisten niedergefahren haben. Nach einem Unfall in Leonding wurde er endlich gestoppt.

Montagfrüh um 6.45 Uhr früh wählte eine Rumänin (42) in Linz mit letzter Kraft den Polizei-Notruf. Ihr Lebensgefährte, ein Iraker (41), soll ihr in der gemeinsamen Wohnung ein Messer in Bauch und Rücken gerammt haben. Die Tatwaffe wurde später in der Wohnung gefunden. Die Tochter (11) der Frau war hilflose Zeugin. Großfahndung im 30-Kilometer-Radius! Das Opfer gab an, dass sein Ehemann mit einem weißen Kastenwagen unterwegs sei. Doch das stimmte nicht, er saß in einem Leihwagen, einem schwarzen VW Passat - und schlüpfte so durch das Fahndungsnetz. Der Verdächtige versuchte, seinen Kastenwagen bei der Reparaturwerkstätte abzuholen, blitzte aber ab.

Um 10.20 Uhr der nächste Alarm, diesmal bei der PlusCity in Pasching. Der Eifersüchtige war laut Polizei nach der Attacke auf seine Ehefrau zu deren Arbeitsstätte gefahren und hatte dort einen vermeintlichen Nebenbuhler mit zwei Messern bedroht. Dann flüchtete er weiter: 4,7 Kilometer entfernt beim Larnhauserweg kam es zur nächsten Eskalation. Der Iraker soll mit dem schwarzen Passat auf zwei Polizisten losgefahren sein, die am Gehsteig standen. Dabei wurde ein Uniformierter (26) erfasst und schwerstens verletzt, seine Kollegin (21) wurde ebenfalls schwer verletzt.

Täter schnappte sich Sturmgewehr
Danach soll der Gewalttäter ausgestiegen, sich das Sturmgewehr geschnappt und damit die zweite Beamtin sowie Passanten bedroht haben. Die verletzte Polizistin lag am Boden und gab noch einen Schuss aus ihrer Langwaffe ab - ohne Erfolg. Dann rannte der Amokläufer über die Straße und bedrohte mehrere Autofahrer, die im Stau standen, mit dem Gewehr. Schließlich raubte er mit vorgehaltener Waffe einen VW Arteon, ließ den Lenker aussteigen und raste wieder stadtauswärts. In Leonding verursachte der Verdächtige erneut einen Verkehrsunfall, rammte auf der Kreuzung beim Hotel Kremstalerhof einen silbernen Renault Espace und versuchte dann auch noch, einen Kastenwagen zu kidnappen.

Polizei schoss auf Mann
Der Iraker soll mit dem Sturmgewehr einen Schuss Richtung Hotel abgegeben haben. Dann reichte es der Polizei: Ein Beamter gab mit einer Langwaffe sechs Schüsse auf den Amokläufer ab, verfehlte diesen aber, weil er sich zu schnell bewegte. Auf den Verdächtigen verfehlte die Schussabgabe aber die gewünschte Wirkung nicht. Er legte die geraubte Waffe nieder, hob die Hände und wurde sofort festgenommen.

Kein unbeschriebenes Blatt
Der Iraker ist laut eigenen Angaben seit 2011 in Österreich, hat einen rechtmäßigen Aufenthaltsstatus, aber laut Landespolizeidirektion einen Asylantrag laufen. Auch in strafrechtlicher Hinsicht soll der Iraker alles andere als ein unbeschriebenes Blatt sein: Er wurde wegen gefährlicher Drohung, Nötigung und Körperverletzung angezeigt, meist zum Nachteil seiner Ex-Frau. 2016 fasste er eine teilbedingte Haft aus. 2020 wurde er wegen versuchter Nötigung angeklagt, seine neue Ehefrau, die Rumänin, zog ihre Aussage aber zurück.

Gegen den Iraker, der seit einer aktuellen Wegweisung im Linzer Sozialwohnheim B37 lebte, wird nun wegen Mordversuchs und schwerem Raub ermittelt. Der Verdächtige bestreitet übrigens bisher alle Vorwürfe.

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