Mediziner aus Berufung

„Ich hab‘ immer gewusst, dass ich Arzt werde“

Oberösterreich
07.01.2023 16:00

Paragleiten als Hobby, Entwicklungshelfer in Nepal, Lagerarbeiter, Bierverkäufer während des Studiums - der beliebte Leondinger Arzt Georg Langmayr spricht mit der „Krone“ über Tradition und Schicksal.

Grüß Gott, Herr Doktor, mich schmerzt...“ Ruhig lächelnd und einfühlsam beruhigt HNO-Arzt Dr. Georg Langmayr eine besorgte Patientin. „Ich hab’ immer gewusst, dass ich Arzt werde“, so der Linzer, dessen Eltern Gertraud und Norbert sowie sein Großvater Ärzte waren. Im Vorzimmer der hellen, weiß gestrichenen Ordination kümmert sich seine Frau Christina – seine Jugend- und Lebensliebe – um einen geordneten Ablauf. Ihr Credo: „Alles zum Wohle unserer Patienten.“

„Oft 100 Stunden in der Woche“
Nach der Matura am Linzer Privat-Gymnasium Aloisianum studierte er in Innsbruck. Weil er finanziell immer unabhängig sein wollte, werkte LASK-Anhänger Langmayr neben dem Studium als Lagerarbeiter und Bierverkäufer am Stehplatz im alten Linzer Stadion. Als junger Arzt arbeitete er im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz: „Oft bis zu 100 Stunden in der Woche.“

(Bild: zVg)

In dieser Zeit musste er sein großes Hobby Paragleiten in Micheldorf und im eigenen Familien-Domizil im malerischen Tiroler Tannheim streichen. 2008 verließ er als Oberarzt die Schwestern, wurde selbstständig mit einer eigenen HNO-Ordination in Leonding. „Ich fliege auch wieder“, ergänzt Langmayr freudig. „Wendepunkt“ war ein Schicksalsschlag: „Der Tod meines Bruders Matthias 2007. Wenn ich in der Luft bin, kann ich abschalten, die Stille genießen.“

(Bild: zVg)

Einsatz in Nepal
Dünne Höhenluft atmete der Menschenfreund 2011 in Nepal ein. Mit Ärzten operierte er beim Projekt „Sehen ohne Grenzen“ in Khunde in einem der höchstgelegenen Krankenhäuser der Welt (3870 Meter). „Die Dankbarkeit der Menschen war unser Lohn“, erzählt Langmayr, dessen Tochter Anna (25) Assistenzärztin bei den Schwestern ist, Nora (21) studiert Medizin, Eva (27) ist Geschäftsführerin der erfolgreichen Podcast-Firma „wepodit“. Ein Spruch des chinesischen Philosophen Konfuzius (551 bis 479 v. Chr.) fällt in seiner HNO-Ordination auf: Nicht Sehen trennt Dich von Dingen. Nicht Hören von Menschen.

„1,7 Millionen Österreicher hören schlecht. Gott sei Dank nehmen immer mehr die kleinen, modernen Hörgeräte an“, so der Arzt.

Reinhard Waldenberger, Kronen Zeitung

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