Für 18 Monate

Perus Ex-Präsident bleibt in Untersuchungshaft

Ausland
16.12.2022 06:27

Perus Ex-Präsident Pedro Castillo muss 18 Monate in Untersuchungshaft bleiben. Seine Entmachtung und Festnahme in der vergangenen Woche hatte im Land massive, anhaltende Proteste und Unruhen (siehe Video oben) ausgelöst, bei denen mehrere Menschen getötet wurden.

Das Oberste Gericht folgte mit seiner Entscheidung einer Forderung der Staatsanwaltschaft.

Diese hatte die bestehende Fluchtgefahr unter anderem damit begründet, dass Castillo nach seiner Amtsenthebung durch das Parlament versucht habe, in der mexikanischen Botschaft in Lima Schutz zu suchen.

Perus Ex-Präsident Pedro Castillo muss in Untersuchungshaft. (Bild: Carlos MAMANI / AFP)
Perus Ex-Präsident Pedro Castillo muss in Untersuchungshaft.

Ex-Präsident wittert Komplott
Castillo war in der vergangenen Woche vom Parlament wegen „moralischer Unfähigkeit“ des Amtes enthoben und später festgenommen worden. Der bisherige Präsident sieht darin ein politisches Komplott.

Nach seiner Absetzung wurde seine bisherige Stellvertreterin Dina Boluarte als neues Staatsoberhaupt vereidigt. Im ganzen Land gibt es seitdem immer wieder Proteste gegen den Machtwechsel.

Peru im Ausnahmezustand
Am Donnerstag strandeten wegen der Unruhen im Land rund 800 ausländische Touristen an der weltberühmten Inka-Stätte Machu Picchu. Aus Österreich steckten „weniger als zehn Personen“ fest. Zuerst war die Zugstrecke zu der Sehenswürdigkeit gesperrt worden. Als Grund waren Sicherheitsbedenken seitens der peruanischen Staatsbahn, die wegen Castillos Festnahme Demonstrationsaufrufe befürchtete.

Gestrandete Touristen vor dem gesperrten Bahnhof der Inka-Stätte Machu Picchu (Bild: AFP/Jesus Tapia)
Gestrandete Touristen vor dem gesperrten Bahnhof der Inka-Stätte Machu Picchu

 Angesichts der Gewalt verhängte die Regierung am Mittwoch einen landesweiten Ausnahmezustand. Der Flug- und Zugverkehr wurde in Teilen des Andenlandes eingestellt, auch darum saßen Hunderte Touristen fest. Das Polizeiaufgebot in Lima und anderen Städten wurde erhöht. Tausende Demonstranten forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Boluarte, die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und natürlich die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten.

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