„Illegal überquert“

EU-Außengrenze: Syrischer Flüchtling angeschossen

Ausland
06.12.2022 14:48

An der EU-Außengrenze in Bulgarien ist nach Recherchen des deutschen Fernsehsenders ARD und anderer Medien ein Flüchtling mutmaßlich von bulgarischen Grenzbeamten angeschossen worden. Es handle sich bei dem Mann um einen namentlich bekannten jungen Syrer, der nach dem Vorfall in ein türkisches Krankenhaus eingeliefert worden sei, heißt es.

Bulgarien bestritt am Dienstag in einer ersten Reaktion, dass Grenzpolizisten des Landes auf Migranten geschossen hätten. 65 Personen hätten versucht, die Grenze „illegal zu überqueren“, hieß es in einer Stellungnahme des Innenministeriums in Sofia, die von Staatsfernsehen und -radio verbreitet wurde.

In Video ist Schuss zu hören
Ein von den besagten Medien verifiziertes Video vom 3. Oktober zeigt einen jungen Mann an der bulgarisch-türkischen Grenze inmitten einer Gruppe von Flüchtlingen, die Steine in Richtung des Grenzzaunes werfen. Ein Schuss ist zu hören, worauf der junge Mann zusammenbricht.

Die genaue Videoanalyse legt den Medien zufolge nahe, dass der Schuss aus rund 30 Metern Entfernung aus Richtung der bulgarischen Grenze abgegeben worden sein könnte. In der Darstellung des bulgarischen Innenministeriums heißt es nur, dass das Verhalten der Migranten „aggressiv“ gewesen sei. Ein Polizeiauto sei von Steinen beschädigt und ein Grenzpolizist verletzt worden.

Bulgarien will in den Schengen-Raum
Die Europäische Kommission bescheinigte Bulgarien noch im November, beim Grenzschutz viel Engagement zu zeigen und dem hohen Migrationsdruck effektiv entgegenzutreten. Bulgarien will wie Rumänien in den grenzkontrollfreien Schengen-Raum aufgenommen werden. Österreich spricht sich als einziges EU-Land dagegen aus.

Bulgarien beklagt seit Wochen eine Zunahme der Migranten an der EU-Außengrenze zur Türkei. Die Grenzpolizei wurde deswegen durch Soldaten verstärkt. Ein bulgarischer Polizist wurde am 8. November bei der Bewachung der Grenze zur Türkei erschossen. Der Schuss kam bulgarischen Angaben zufolge aus dem Staatsgebiet der Türkei.

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