Fünffacher Strompreis

Preisanstieg im Schatten des Betrugsskandals

Oberösterreich
21.11.2022 18:30

Die Energie Ried verfünffacht ab dem 1. Jänner 2023 den Strompreistarif. Mini-Haushalte müssen aber dank Preisbremse des Bundes nächstes Jahr 120 Euro mehr zahlen. Für Großverbraucher wird’s deutlich teurer.

Über 19 Monate hat es gedauert, bis nach dem ersten Bericht der „Krone“ über die schweren Betrugsvorwürfe des ehemaligen Geschäftsführer-Duos (es gilt die Unschuldsvermutung) die Energie Ried zu einem öffentlichen Termin lud. Am Montag stellte sich Neo-Boss Friedrich Pöttinger der Presse. „Ich bin seit 1986 in der Elektro-Wirtschaft, und ich war noch nie dort, wo es leicht war“, ist sich der ehemalige Wels-Strom-Manager seiner schweren Aufgabe bewusst.

Rückzahlungen von 26 Millionen Euro drohen
Wie berichtet, bildete der Energieversorger für mögliche Schadensrückzahlungen 26 Millionen Euro an Rückstellungen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen, trotzdem ist die Rede davon, dass bei der Energie Ried die Lichter ausgehen könnten. Pöttinger: „Der Eigentümer, in dem Fall die Stadt Ried, will das Unternehmen auf keinen Fall verlieren. Deshalb stelle ich mich dieser reizvollen Neuausrichtung.“

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Die Ausschläge am Großhandelsmarkt zwingen uns zu den Preiserhöhungen.

Friedrich Pöttinger, Geschäftsführer

Neben dem Betrugsskandal hält ihn auch noch ein weiteres unangenehmes Thema auf Trab: die Strompreiserhöhung. „Die Ausschläge am Großhandelsmarkt zwingen uns dazu“, so der Boss der Energie Ried. Konkret wird ab Jänner eine Kilowattstunde 35,88 Cent kosten. Bei einem besonders günstigen Tarif liegt aktuell der Preis noch bei sieben Cent.

Wie wirkt sich die Preisexplosion nun auf die Jahresrechnung der rund 15.000 Haushalte aus? Laut Pöttinger wird ein Kunde mit einem Verbrauch von unter 4900 Kilowattstunden künftig mindestens 370 Euro mehr zahlen müssen. Rund die Hälfte der Kunden kommt aber mit weniger als 2900 Kilowattstunden aus. Bis zu diesem Wert gilt die Stromkostenbremse des Bundes, weshalb es nur zu einer moderaten Erhöhung von 120 Euro kommen wird.

Bürgermeister Bernhard Zwielehner (VP) und Vize Peter Stummer (SP) planen für Härtefälle Gutscheine von zehn Euro monatlich. „Die Modalitäten werden noch ausgearbeitet.“

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