Infektionsquellen

Kleinkinder und Reptilien: Das gilt es zu beachten

Ganz gleich ob Hund, Katze oder Nager - Haustiere sind für viele Menschen unverzichtbare „Familienmitglieder“. Auch unterschiedliche Reptilien wie Schlangen, Echsen und Schildkröten erfreuen sich in heimischen Haushalten zunehmender Beliebtheit. Gerade Familien mit Neugeborenen sollten sich eine Anschaffung letzterer jedoch gründlich überlegen, da bei falscher Haltung gesundheitliche Probleme für den Nachwuchs drohen könnten.

Vorweg: Sollten Sie bereits Reptilienbesitzer sein, so besteht kein Bedarf, diese jetzt wegzugeben! In der Regel stellen die Tierchen bei korrekter Haltung in ihren Terrarien keine Gefahr für den Nachwuchs dar. Von großer Bedeutung sind aber richtige und penible Hygienemaßnahmen im Umgang mit den Lebewesen. Vor allem dann, wenn sich diese in jenen Haushaltsbereichen frei bewegen dürfen, wo auch Kinder unterwegs sind. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) rät allerdings prinzipiell davon ab, die Lebewesen außerhalb ihrer Gehege aufzubewahren.

Der Grund liegt an der Übertragung bestimmter Krankheitserreger. Dazu ist nicht zwingend direkter Körperkontakt mit dem Tier notwendig, wie OA Dr. Jörn Schönlaub, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde und Leiter der Notfallambulanz des Departments für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum Innsbruck, betont: „Tückisch ist, dass das Tier selbst gar nicht mehr im Haus sein muss, aber sich die Erreger noch in winzigen Hautpartikeln oder in nicht erkennbaren Ausscheidungsresten verbergen“. So sind etwa neun von zehn Reptilien Träger von sogenannten Salmonellen, die in der Regel durch verseuchte Lebensmittel bekannt sind. Diese können bei Kleinkindern unter fünf Jahren, aber auch für Personen mit geschwächtem Immunsystem oder älteren Menschen potenziell ernsthafte Beschwerden nach sich ziehen.

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Salmonellen können gut in der Umwelt überleben, da sie auf unterschiedlichen Oberflächen haften wie z.B. auf Edelstahl oder Kunststoff. Die Bakterien wachsen auch bei niederen Temperaturen und können durch Einfrieren nicht abgetötet werden.

OA Dr. Jörn Schönlaub, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde

Typische Symptome einer Salmonelleninfektion sind neben starken Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen auch Fieber sowie ein erheblicher Flüssigkeitsverlust. Gerade bei den oben genannten Risikogruppen besteht die Gefahr, dass aus den Magen-Darm-Beschwerden eine lebensbedrohliche Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung resultiert. Zudem weisen bestimmte durch Reptilien übertragene Salmonellenstämme potenzielle Resistenzen gegenüber Antibiotika auf, was die Behandlung erheblich erschweren kann.

Umso wichtiger ist der sorgfältige und möglichst sterile Umgang mit den Terrarien-Bewohnern. Der Nachwuchs sollte weder in direkten Körperkontakt noch in unmittelbare Nähe von potenziell kontaminierten Flächen und Gegenständen kommen. Daher sollte das Gehege außerhalb der Reichweite der Kleinkinder positioniert werden. Dem Beobachten unter Aufsicht der Eltern in geeignetem Abstand steht aber nichts im Weg.

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