Die „Krone“ traf die vereinten Rodel-Legenden Hackl und Prock zum Interview. Der Ur-Bayer ist bereits ein großer Fan von Österreichs Weg ...
„Das ist doch der Hackl Schorsch!“ Spätestens als der Schorsch und sein langjähriger Rivale Markus Prock dann für die „Krone“ auf einer Kinderrodel mitten auf der Ringstraße posierten, waren sich die deutschen Wien-Touristen sicher: Ja, das ist wirklich der Hackl Schorsch!
Der als Aktiver und Trainer jahrzehntelang für Rodel-Deutschland alles abgeräumt hat - und jetzt zum großen Erzrivalen Österreich gewechselt ist. Und mit seiner unbezahlbaren Erfahrung vor allem im Materialbereich dabei mithelfen soll, die Deutschen spätestens bei Olympia 2026 in Cortina d’Ampezzo als Nummer eins zu entthronen. „Wer die Nummer zwei ist, möchte auch die Nummer eins werden“, redet Österreichs Rodel-Boss Prock nicht lange um den heißen Brei herum. Gewitzelt über den Sensationstransfer haben Prock und Hackl schon viele Jahre. Doch Hackl war durch sein Dienstverhältnis mit der deutschen Bundeswehr sozial abgesichert, wollte das nicht aufs Spiel setzen. Jetzt ist Hackl offiziell pensionierter Soldat - damit wurde der Weg frei.
„Mir taugt’s bei euch!“
„Jo mei, begeistert sind die Deutschen nicht“, antwortet der Bayer auf die Frage, wie denn die Reaktionen in Deutschland zum Abgang ausfielen. „Aber es gibt kein böses Blut. Die meisten haben mir gratuliert, hätten selbst schon gerne diesen Schritt gemacht.“ Denn in Deutschland blickt man trotz der eigenen Mega-Erfolge laut Hackl „oft neidisch über den Zaun Richtung Österreich“. Weil hier das Teamgefüge und die Stimmung besser sind. Weil es mannschaftsintern keine Geheimnisse gibt, alle mit offenen Karten spielen. Weil hier die finanziellen und personellen Ressourcen effizienter eingesetzt werden. „Was in Deutschland oft ein Jahr dauert, geht hier in zwei Wochen“, sagt Hackl. Und weil man im Vergleich zum in die Jahre kommenden deutschen Team eine rot-weiß-rote Truppe voller Hoffnungsträger für die kommenden vier bis acht Jahre hat.
Procks größte „Sorge“, dass sich der Schorsch mit dem österreichischen Wissen in einem Jahr wieder verabschieden könnte, dürfte angesichts von Hackls Begeisterung unbegründet sein. Der Vertrag läuft ja auch bis 2026. Hackl: „Vertrag hin, Vertrag her. Mir taugt’s bei euch!“
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