Zum ersten Mal

Laborgezüchtetes Blut an Menschen verabreicht

Leben
07.11.2022 22:25

Seit Jahren wird versucht, Blut oder Blutbestandteile „künstlich“ herzustellen. Britischen Forschern ist dies nun gelungen. Sie haben im Labor hergestellte, rote Blutkörperchen zudem erstmals auf einen Menschen übertragen.

Gezüchtet wurden die roten Blutkörperchen aus Stammzellen, die wiederum aus Blutspenden gewonnen wurden. Laut einer Mitteilung der University of Bristol handelt es sich um den weltweit ersten klinischen Versuch dieser Art.

Erweisen sich die Blutzellen aus dem Labor als sicher, könnten sie etwa die Behandlung von Menschen, die bei Krankheiten wie Sichelzellenanämie auf regelmäßige Bluttransfusionen angewiesen sind, revolutionieren. Für Menschen mit seltenen Blutgruppen kann es schwierig sein, genügend passendes Spenderblut zu finden - auch ihnen könnte so in Zukunft geholfen werden. 

„Keine Nebenwirkungen“
Bisher wurden zwei Personen mit den im Labor gezüchteten Erythrozyten transfundiert. „Sie wurden genau überwacht, und es wurden keine unerwünschten Nebenwirkungen gemeldet. Es geht ihnen gut und sie sind gesund“, so die Wissenschaftler. „Verabreicht“ wurden den beiden etwa ein bis zwei Teelöffel „künstlich hergestelltes“ Blut.

„Wir hoffen, dass unsere im Labor gezüchteten roten Blutkörperchen länger halten als die von Blutspendern stammenden. Wenn unsere Studie, die erste dieser Art weltweit, erfolgreich ist, bedeutet dies, dass Patienten, die derzeit regelmäßig und langfristig Bluttransfusionen benötigen, in Zukunft weniger Transfusionen benötigen werden, was zu einer Verbesserung ihrer Versorgung beitragen wird“, so einer der Forscher, Cedric Ghevaert, Professor für Transfusionsmedizin in Cambridge, über die Studie.

Versuchsreihe mit weiteren Personen geplant
Mindestens zehn Personen werden im zeitlichen Abstand von vier Monaten zwei Transfusionen erhalten - eine mit normalen gespendeten roten Blutkörperchen und eine mit im Labor gezüchteten roten Blutkörperchen. Auf diese Weise können die Wissenschaftler herausfinden, ob die jungen, im Labor gezüchteten roten Blutkörperchen länger halten als körpereigene Zellen. Auf absehbare Zeit könnten hergestellte Zellen jedoch nur für eine sehr kleine Zahl von Patienten mit sehr komplexem Transfusionsbedarf verwendet werden.

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(Bild: kmm)



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