Odermatt ist gemeint

Brennsteiner: „Leider hat er es nicht verlernt“

Wintersport
13.10.2022 09:02

Fünfter, Zweiter, Vierter - wie im Jahr davor ist Stefan Brennsteiner im Winter 2021/22 in den absolut letzten Riesentorläufen der Weltcup-Saison zu einer starken Form aufgelaufen. Bei Olympia in China ging der Salzburger trotz sehr guter Leistung wie auch im WM-Riesentorlauf 2021 letztlich leer aus. All das soll sich in der anstehenden Wettkampfserie 2022/23 ändern. Die WM in Courchevel/Meribel bietet die Chance auf seine erste Einzelmedaille, bis dahin ist Konstanz gefragt. Doch der Schweizer Parade-Skifahrer Marco Odermatt wird (natürlich) etwas dagegen haben. „Leider hat er es nicht verlernt“, so Brennsteiner.

Am Sonntag nächste Woche (23. Oktober) geht die alpine Skisaison in Sölden los. Da ist Brennsteiner 2019 und 2021 ausgefallen und war 2020 als lediglich 17. bester Österreicher. Er sieht sich gerüstet dafür, dass es diesmal besser läuft: „Wir haben in Chile perfekt trainieren können, haben 14 Ski-Tage zusammengebracht bei großteils winterlichen Bedingungen“, sagte der 31-Jährige bei einem ÖSV-Medientermin in Salzburg. „Vom Gelände hat es auch gepasst.“ Nach der Rückkehr nach Europa hätten sich die Schneetage aber vorerst in Grenzen gehalten.

„Ich hoffe, ich habe daraus gelernt“
Komme nun noch dem Material mehr Bedeutung zu, habe er in Südamerika vom sonstigen Plansoll viel abgedeckt. „Ich habe versucht, mich drüben sehr viel auf die Technik zu konzentrieren.“ Die gelte es nun, ins Rennen umzusetzen. „Ich hoffe, dass ich nicht zu viel wackle. Die gute Technik ist es auch, worauf ich mich die letzten Jahre fokussiere. Ich glaube, ich werde das auch im Rennen besser umsetzen können.“ Und zwar eben von Beginn weg. Dass es zuletzt erst im Saison-Finish besser gelaufen ist, habe er analysiert, erklärte Brennsteiner. „Ich hoffe, ich habe daraus gelernt.“

Der Riesentorlauf-Spezialist weiß, woran die Anlaufprobleme im Olympia-Winter gelegen haben. „Es war wegen einer Verzettelung im Material. Ich habe versucht, da noch einen Schritt zu gehen, was sich aber für die Rennperformance negativ ausgewirkt hat.“ Er sei mit den längeren 1,98-m-Skiern einfach nicht zurechtgekommen. Bis Adelboden im Jänner hat er es so probiert, und dort eingefädelt. „Ich hatte überhaupt kein Timing mehr. Es waren einfach sehr konträre Ski. Ich habe es nicht hingebracht, dass ich so schnell umgeschaltet habe wie ich es gerne gehabt hätte.“

Odermatt wieder Klasse für sich?
Gewonnen hat in Adelboden Marco Odermatt, wie auch davor in Sölden, Val d‘Isere und Alta Badia II und danach beim Weltcup-Finale in Meribel. Dazu kamen im Weltcup zwei Super-G-Erfolge und der überlegene Triumph im Gesamtweltcup. Brennsteiner hatte in Chile Gelegenheit, den Schweizer beim Training zu beobachten. „Leider hat er es nicht verlernt. Er fährt schon sehr stark“, meinte der seit vergangener Woche 31-Jährige über Odermatt. „Er wird das Niveau auf alle Fälle halten, vielleicht hat er es sogar ausgebaut.“

Brennsteiner will dem Eidgenossen eben mit Konstanz beikommen, und so vielleicht auch um die Disziplin-Kugel ein Wörtchen mitreden. Auch der erste Weltcup-Sieg ist beim Team-Olympiasieger noch ausständig. Bisher reichte es ihm zu einem zweiten und zwei dritten Plätzen. Knieprobleme sollten ihm laut aktuellem Stand jedenfalls nicht von einem großen Coup abhalten, obwohl er inklusive dreier Kreuzbandrisse fünf Blessuren in diesem Bereich gehabt hat. „Ich bin selten so fit gewesen und so große Umfänge gefahren. Ich brauche auf das Knie gar nicht so viel Rücksicht nehmen.“

ÖSV im Riesentorlauf stark vertreten
Ein Grund zum Wohlfühlen sei auch das olympische Team-Gold gewesen, auch wenn es für ihn nicht die Wertigkeit einer Einzelmedaille habe. „Ich habe schon ein paar Tage daran geknabbert“, bezog sich Brennsteiner auf seine vergebene Medaillenchance im Olympia-Riesentorlauf nach Halbzeitrang zwei. „Wenn mich im Olympischen Dorf wer darauf angesprochen hat, hat es mir immer wieder ein bisschen einen Stich gegeben. Aber der Teambewerb war dann schon sehr wichtig. Man ist dann mit einem komplett anderen Gefühl heimgeflogen.“

Brennsteiner sieht aktuell auch andere ÖSV-Riesentorläufer gut dabei. Die Entwicklung sei da zuletzt gut verlaufen. Inklusive sich selbst zählte er sechs Läufer in den Top 30 der Weltrangliste - Manuel Feller, Marco Schwarz, Patrick Feurstein, Raphael Haaser und Roland Leitinger. „Vor zwei, drei Jahren waren wir zu zweit, dritt.“ Leitinger fiel nach Rang zwei im Sölden-Rennen 2021 mit Kreuzbandriss aus, Brennsteiner blieb mit ihm in Kontakt. Denn er kennt diese Situation nur zu gut: „Ich habe nie mit ihm über die Verletzung geredet. Ich habe versucht, als Freund da zu sein.“

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(Bild: KMM)



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