Rückt Umbau näher?

Viele bunte Luftschlösser für den Schwedenplatz

Wien
11.10.2022 20:00

Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt. Was bei Pippi Langstrumpf funktioniert, hat nichts mit der Realität zu tun. Bestes Beispiel ist der Schwedenplatz: Der ist trotz vieler bunter Ideen noch immer eine graue Beton- und Asphaltwüste.

Auf dem Schwedenplatz kommen zahlreiche Fahrspuren, zwei U-Bahn- und mehrere Straßenbahnlinien zusammen. Diese Melange ist aber keineswegs köstlich, sondern besticht vor allem durch viel Beton und Abgase. Ein solcher verkehrstechnischer Kuddelmuddel ist überall grenzwertig, als Tor zur Wiener Innenstadt ist er aber doppelt bitter. Dennoch scheint er aus stadtplanerischer Sicht offenbar ein gordischer Knoten zu sein. Niemand schafft es, ihn zu entwirren - viele haben es versucht.

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Der erste Bezirk ist nicht nur Wohnraum, sondern auch ein geschäftliches und touristisches Zentrum unserer Stadt. Er braucht ein umfassendes Konzept.

Walter Ruck, Präsident WK Wien

Viele Parteien hatten schon ihre Ideen
Zum Beispiel Wiens erste grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou: 2015 hatte sie zum großen Designwettbewerb geladen und das Ergebnis 2016 zusammen mit City-Bezirksvorsteher Markus Figl präsentiert. Zentrales Element: die Ginko-Allee entlang des Franz-Josefs-Kais. Daraus wurde nichts. Irgendwie hatte man vergessen, die Grundstückseigentümer nach ihrer Meinung zu fragen.

Oben drüber oder unten durch?
Auch die SPÖ hatte übrigens Vorschläge. So gab es zu einer Umfrage im Vorfeld des Wettbewerbs auch eine schicke Visualisierung. Diese sah eine Überplattung des Kais vor. Als Inspirationsquelle könnte die Idee von Altbezirksvorsteherin Ursula Stenzel gedient haben. Diese hatte schon 2013 eine Untertunnelung gefordert. Bis heute ist nicht klar, ob sich Autos und U-Bahn dann eine Fahrbahn geteilt hätten.

Wirtschaftskammer präsentiert Masterplan
Nun wagt sich die Wirtschaftskammer Wien an diese Aufgabe heran. „Der 1. Bezirk braucht ein umfassendes und sinnvolles Nutzungskonzept“, so Präsident Walter Ruck. Zentrale Elemente des Masterplans: Mehr Begegnungszonen, Beschattung durch luft- und wasserdurchlässige Segeltücher sowie eine Neugestaltung des Schwedenplatzes. Grundvoraussetzung sei der Erhalt aller Verkehrsfunktionen, aber deutlich mehr Grün und eine bessere Aufteilung. Die Kammer will damit eine Diskussionsgrundlage schaffen. Wieder einmal.

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