Im Kellerduell der 10. Runde in der Fußball-Bundesliga haben sich Ried und Altach einen wahren Schlagabtausch geliefert. In einer von beiden Teams mutig angelegten Partie setzten sich die Vorarlberger nach 1:0-Führung und 1:2-Rückstand mit 3:2 durch. Adthe Nuhius frühe Führung wandelten Leo Mikic und Philipp Pomer in eine Rieder Pausenführung um. Der eingewechselte Johannes Tartarotti sorgte mit einem Assist für Alexis Tibidi und einem eigenen Treffer dann aber für den Altacher Sieg.
Die Mannschaft von Miroslav Klose kehrte damit nach sechs sieglosen Partien mit fünf Niederlagen auf die Siegerstraße zurück und gab die Rote Laterne an Ried ab. Die Innviertler ihrerseits warten bereits seit der zweiten Runde auf einen Bundesliga-Sieg und mussten die dritte Niederlage in Folge einstecken. In der Tabelle fehlen den Riedern nun zwei Punkte auf den Vorletzten Hartberg, Altach ist Zehnter.
Ried-Trainer Christian Heinle musste auf seinen verletzten Kapitän Marcel Ziegl verzichten: Der 29-Jährige hatte sich einer Knie-Arthroskopie unterziehen müssen. Dafür meldeten sich Stefan Nutz, Matthias Gragger und Michael Martin wieder fit und standen sogleich in der Startelf. Bei Altach rückte Tino Casali für den verletzten Jakob Odehnal wieder ins Tor. Zudem kehrten Manuel Thurnwald und Felix Strauss nach Verletzungen ebenso wie Nuhiu zurück ins erste Aufgebot.
Der Altacher Routinier war es auch, der den Gästen einen Traumstart bescherte: Nach Eckball von Emanuel Schreiner köpfelte Nuhiu bereits in Spielminute 4 zur Führung. Die sollte allerdings nicht lange halten. Mikic glich bereits vier Minuten später sehenswert aus. Der Rieder nutzte dabei einen gravierenden Ballverlust von Jan Jurcec im Strafraum. Es entwickelte sich in der mit 3229 Zuschauern gefüllten josko Arena eine muntere Partie, in der Ried zunehmend die Kontrolle übernahm. Casali musste sich bei einem Versuch von Josef Weberbauer strecken, um den Ball zur Ecke zu klären (18.).
Eine Ecke war es dann auch, aus der die Führung der Heimelf resultierte: Nutz brachte den Eckball hoch zur Strafraumkante und Pomer traf den Ball perfekt volley zum 2:1 (23.). Dem Eckball war eine strittige Szene vorausgegangen, Schiedsrichter Spurny sah aber kein Foul am Altacher Schreiner, der zur Ecke klärte. Auf der Gegenseite hatte Bakary Nimaga keine zwei Minuten später den Ausgleich am Fuß, Tin Plavotic klärte aber. In der Folge hatte wieder Ried die besseren Chancen. Ein Schuss von Martin fand aber nicht durchs Altacher Abwehrgetümmel (36.), Weberbauer scheiterte aus spitzem Winkel an Casali (40.). Die letzte Möglichkeit vor der Pause hatten dann die Gäste, Tibidi lief sich jedoch am gut herauskommenden Samuel Sahin-Radlinger fest.
Das gleiche Duell gab es auch sofort nach der Pause, wieder legte sich Tibidi vor Sahin-Radlinger den Ball zu weit vor. Kurz darauf machte es der 18-jährige Franzose besser: Der eingewechselte Tartarotti setzte ihn mit einem Steilpass perfekt ein und Tibidi verwertete zwischen den Beinen von Sahin-Radlinger zum Ausgleich (52.). Die Partie war weiterhin abwechslungsreich, der Rieder David Ungar scheiterte etwa per Kopf an Casali (64.). Die Führung gelang aber Altach, das das Spiel somit gedreht hatte. Tartarotti zog aus gut 20 Metern ab und ließ Sahin-Radlinger keine Chance. Die letzte große Chance hatte Seifedin Chabbi, dessen Kopfball die Latte touchierte (91.). Dadurch blieb es beim ersten Altacher Sieg seit dem 3. Spieltag vor fast zwei Monaten.
Das Ergebnis:
SV Ried - SCR Altach 2:3 (2:1)
Ried, josko Arena, 3229 Zuschauer, SR Spurny
Tore: 0:1 (4.) Nuhiu, 1:1 (8.) Mikic, 2:1 (24.) Pomer, 2:2 (53.) Tibidi, 2:3 (69.) Tartarotti
Gelbe Karte: Weberbauer
Ried: Sahin-Radlinger - Gragger (74. Weißmeier), Lackner (74. Turi), Plavotic - Weberbauer, Ungar (82. Kingsley), Martin, Pomer - Nutz (82. Kronberger), Monschein (85. Chabbi), Mikic
Altach: Casali - Thurnwald (85. Mischitz), Strauss, Zwischenbrugger, Schreiner (46. Tartarotti)- Jurcec (46. Forson), Jäger, Nimaga, Tibidi (80. Bukta) - Bischof, Nuhiu (85. Gugganig)
Die Stimmen:
Christian Heinle (Ried-Trainer): „Wir sind denkbar ungünstig gestartet. Die Reaktion war schwer okay. Sie haben uns viel beschäftigt, aber das war mir egal. Wir wollten heute nur gewinnen, egal wie. Aber wenn man solche individuellen Fehler macht wie heute, braucht man über nichts anderes mehr reden. Ich kenne die Situation als Trainer, aber ich bin das erste Mal in der Situation, dass ich um meinen Job kämpfen muss. Für den Verein gibt es noch keinen Druck, aber für mich.“
Miroslav Klose (Altach-Trainer): „Es war ein abwechslungsreiches Spiel mit Gefühlschaos. Wir haben in der Halbzeit ein paar Sachen umgestellt und zwei neue Spieler gebracht, die gut zwischen den Linien spielen. Ich bin heute unheimlich stolz auf die Jungs. Ich habe bei vielen Spielern das Gefühl, dass noch viel mehr Potenzial in ihnen steckt.“
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