Übervolles Auto

Schlepperfahrzeug prallt gegen Baum: 16 Verletzte

Burgenland
18.09.2022 09:19

Auf der L205 zwischen Wallern und Apetlon im Burgenland ist am Sonntag in der Früh ein Schlepperfahrzeug gegen einen Baum geprallt. Dabei wurden alle 16 Insassen verletzt, zwei davon schwer.

Das Schlepperfahrzeug war am Sonntag kurz vor 6.30 Uhr auf der L205 unterwegs, als ihn Soldaten des Bundesheeres entdeckten. Da den Militärposten das Auto mit dem rumänischen Kennzeichen verdächtig vorkam, verfolgten sie es. Dies bemerkte der Fahrer, ein rumänischer Staatsbürger, jedoch und trat aufs Gas.

Mit überhöhtem Tempo kam er wenig später in einer Linkskurve von der Landesstraße ab und krachte frontal gegen einen Baum. In dem stark überfüllten Van befanden sich der Chauffeur sowie 15 Männer aus Indien, Pakistan und Afghanistan. Die Soldaten leisteten Erste Hilfe, hieß es von der Exekutive.

Totalsperre nach Unfall
Bei dem Unfall wurden alle 16 Insassen verletzt - zwei davon schwer. Der Rettungshubschrauber „Christophorus 3“ flog einen Insassen ins Krankenhaus Eisenstadt, teilte die Landessicherheitszentrale mit. Ein weiterer Schwerverletzter wurde von „Christophorus 9“ ins Krankenhaus Wiener Neustadt transportiert.

Auch die übrigen Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Straße musste gesperrt werden. Der mutmaßliche Schlepper wurde festgenommen und ebenfalls ins Spital gebracht. Die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Untersuchungshaft beantragt wird.

Innenminister will „Maßnahmen fortsetzen“
Im Einsatz standen neben den Helikoptern auch elf Polizeistreifen, 47 Feuerwehrkräfte sowie sechs Rettungswagen. Polizei-Bezirkskommandant-Stv. Lukas Liedl lobte die Zusammenarbeit der verschiedenen Blaulichtorganisationen, diese habe „hervorragend funktioniert“. Innenminister Gerhard Karner sah sich in einer ersten Reaktion bestätigt, beim Grenzschutz hart zu bleiben: „Das entschlossene Vorgehen gegen Schlepper und illegale Migration heißt Menschenleben zu schützen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der menschenverachtenden Schlepperkriminalität werden konsequent fortgesetzt“, so Innenminister Gerhard Karner. 

Kritik von der burgenländischen SPÖ 
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst hingegen kritisierte am Sonntag den Innenminister und die Sicherheitspolitik der ÖVP, denn der starke Anstieg der illegalen Grenzübertritte und das florierende Schlepperwesen dokumentierten, „dass die ÖVP Innenminister offensichtlich unfähig sind, diese Probleme in den Griff zu bekommen“.

Dramen rund um Schlepperfahrten
Das Burgenland ist in den vergangenen Jahren mehrmals Schauplatz von Vorfällen mit Schleppertransporten gewesen. Im August 2015 war ein Lkw mit 71 toten Migranten auf einer Autobahnbucht bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) entdeckt worden. Im Oktober 2021 hatte eine Bundesheerpatrouille zwei tote Migranten auf der Ladefläche eines Kastenwagens in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gefunden. Am 13. August waren drei Flüchtlinge bei einem Unfall mit einem Schlepperfahrzeug auf der Nordostautobahn (A6) beim Grenzübergang Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) im Nordburgenland getötet und 17 Migranten teils schwer verletzt worden.

Christian Schulter
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