Polizei im Einsatz

Wirbel um „gestohlene“ Wahlplakate in Pilgersdorf

Burgenland
15.09.2022 09:00

Streit um verschwundene Plakate in Pilgersdorf endete mit Polizeieinsatz. Nun folgt sogar eine Anzeige gegen den Bürgermeister.

Die Wahlplakate sorgen dieses Jahr in einigen Gemeinden für Diskussionen. Auch in Pilgersdorf stehen sie im Mittelpunkt eines Streits.

Plakate trotz Beschluss
Obwohl es einen Gemeinderatsbeschluss gibt, wonach darauf verzichtet werden soll, stellte die Liste „Klartext“ in den Ortsteilen ihre Plakate auf. Bürgermeister Ewald Bürger (ÖVP) wies die Liste darauf hin, dass die Werbung entfernt werden soll.

Als das nicht geschah, räumte sie die Gemeinde selbst weg. Laut Gerhard Jud, Landesgeschäftsführer von „Klartext“, geschah dies, ohne die Liste zu informieren. Bei einem Spaziergang habe Spitzenkandidat Bernhard Kunn die Plakate am Bauhof entdeckt und ihn verständigt.

Streit am Bauhof
Jud und seine Lebensgefährtin begaben sich daraufhin zum Bauhof, wo fast zeitgleich der Bürgermeister eintraf. Dort dürfte die Sache eskaliert sein. Laut Schilderung von Jud wies Bürger sie an, den Bauhof zu verlassen.

Als dies nicht geschah, habe der Bürgermeister ihn, seine Lebensgefährtin und Kunn im Bauhof eingesperrt. Erst als die inzwischen verständigte Polizei eintraf, habe der Ortschef wieder aufgesperrt.

Zwei Versionen
Bürger hingegen schildert die Sache anders: Er habe Kunn informiert, wo sich die weggeräumten Plakate befinden. Bei der Auseinandersetzung am Bauhof habe sich Jud vehement geweigert, das Gelände zu verlassen. Daraufhin habe er das Tor des Bauhofes zugemacht, aber nicht zugesperrt.

Laut dem Ortschef habe es im Vorfeld Gespräche gegeben, dass auf Plakate verzichtet wird, „Klartext“ sei damals einverstanden gewesen. Dennoch seien dann welche aufgestellt worden. Auch hätten die „Klartext“-Mitglieder am Bauhof nichts zu suchen gehabt, die Sammelstelle sei nur an bestimmten Tagen zur Müllentsorgung geöffnet. Bürger spricht von Besitzstörung, Jud von Freiheitsberaubung.

Plakate erlaubt
Der „Klartext“-Geschäftsführer betont außerdem, dass es trotz „Gentlemen’s Agreement“ rechtlich sehr wohl erlaubt sei, Plakate aufzustellen. Das habe man dem Bürgermeister auch mitgeteilt. Als neu antretende Liste sei man zudem auf Plakatwerbung angewiesen, um bekannter zu werden.

Die Sache ist noch nicht vorbei: Jud kündigt an, eine Anzeige wegen Diebstahl zu machen: „Es ist unverschämt, Plakate zu zerstören oder auch sogar rechtswidrig zu entwenden. Man vergisst oft, welche Kosten, Zeit und Mühen dahinterstecken.“ Bürger reagiert gelassen: „Ich habe einen breiten Rücken.“

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