Markt in Bewegung

Wien Energie: Statt Stresstest Wohlfühlprogramm?

Wien
31.08.2022 18:00

Wie konnte die Wien Energie und in Folge die Stadt Wien so eiskalt erwischt werden? Diese Frage stellen sich viele Experten. Ein Stresstest hätte eventuell helfen können. 

Die Wien Energie ist Österreichs größter Energieversorger. Dementsprechend straff müssten auch die Sicherheitsmechanismen sein. Aufsichtsratschef Peter Weinelt verweist in diesem Fall auf das „Risikohandbuch“, das für die Wien Energie bindend sei und im Wesentlichen den kompletten Handlungsspielraum des Unternehmens vorgibt. Dieses wird jedes Jahr überarbeitet und aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Öffentlich ist es nicht, da sich dadurch natürlich auch Marktstrategien ableiten lassen. 

Experten zu „blauäugig“?
Eine Standard-Maßnahme bei der Abschätzung von Risikolagen ist ein sogenannter Stresstest. Dabei werden die Auswirkungen extremer Marktereignisse auf das eigene Unternehmen untersucht. Bei auf besonders volatilen Märkten tätigen Unternehmen werden diese in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Seit der Bankenkrise sind diese auch einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff.

Wog man sich in falscher Sicherheit?
Und hier könnte die Wien Energie zu „blauäugig“ gewesen sein, wie manche Experten vermuten. Ein Branchenkenner: „Eventuell wurden die Parameter zu konservativ angesetzt. Doch dann verfehlt der Stresstest schlicht seinen Zweck. Wäre man von einem höheren Strompreis für eine Megawattstunde ausgegangen, hätte man die Lage vielleicht besser einschätzen können.“ 

„Es gibt mehrmals täglich Bewertungen“
Bei der Wien Energie will man das so nicht gelten lassen. „Es gibt mehrmals täglich Bewertungen und Monitoring des Liquiditätsrisikos, laufende Prozessüberwachungen und Abstimmungen. Zusätzlich finden regelmäßig Audits des Risikomanagements durch externe Prüfer statt. Die aktuellen Entwicklungen waren so nicht vorhersehbar“, so ein Sprecher. 

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