Preise steigen kräftig

Ryanair-Chef: „Zeit der 10-Euro-Flüge ist vorbei“

Wirtschaft
11.08.2022 13:13

Um nur zehn Euro mit dem Flugzeug um den halben Kontinent fliegen? Das dürfte schon bald nicht mehr möglich sein. Wie der Chef der irischen Billigairline Ryanair, Michael O’Leary, am Donnerstag bekannt gab, werde es künftig keine derart niedrigen Preise mehr geben. Aufgrund der massiv gestiegenen Kosten sei das nicht mehr rentabel, so seine Begründung. Die Ticketpreise werden demnach kräftig ansteigen.

O‘Leary sieht in den kommenden Jahren keinen Spielraum für extreme Billigtarife zwischen 1 und 10 Euro, wie er dem britischen Radiosender BBC 4 erklärte. Die durchschnittlichen Ticketpreise bei Ryanair würden von 40 Euro im vergangenen Jahr auf 50 Euro im Laufe der kommenden fünf Jahre steigen, so der Ire weiter.

Immer mehr suchen nach Billigflügen
Hintergrund dafür sei das Anziehen des Ölpreises. Dass die Menschen aufgrund der gestiegenen Energiekosten aufs Fliegen verzichten, glaubt O‘Leary hingegen nicht. Er setze darauf, dass noch mehr Kunden als bisher nach Billigflügen Ausschau halten werden. „Ich denke, die Leute werden noch viel empfindlicher für Preise werden, und daher ist es meine Sicht, dass viele Millionen nach günstigeren Tarifen Ausschau halten werden“, so der Ryanair-Chef.

Kein Verständnis für Flughäfen-Chaos
Hinsichtlich der jüngsten Schwierigkeiten auf britischen Flughäfen, mit den Passagierzahlen zurechtzukommen, erhob O‘Leary Vorwürfe gegen deren Management. Die Airports hätten monatelang Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Es sei die Verantwortung der Flughäfen, für ausreichend Sicherheitspersonal zu sorgen. Dass Ryanair zuletzt verhältnismäßig wenige Flüge streichen musste, führt er auf die Entscheidung zurück, bereits im Herbst trotz der Omikron-Welle in der Corona-Pandemie neues Kabinenpersonal und Piloten einzustellen und auszubilden.

Brexit bleibt großes Problem
Ein großes Problem in Großbritannien sei auch weiterhin der Brexit, sagte O‘Leary. Der Austritt aus der EU habe sich als „Desaster“ für die Arbeitnehmerfreizügigkeit herausgestellt. Es sei Zeit, darüber nachzudenken, die „Dummheit des Brexit“ teilweise rückgängig zu machen und Großbritannien durch ein neues Freihandelsabkommen wieder näher an die EU zu führen, so der Ryanair-Boss.

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