„Keine Gießkanne“

Teuerung: Burgenland setzt Sofortmaßnahmen

Burgenland
10.08.2022 12:41

Im Burgenland gelten rund 63.500 Menschen als armutsgefährdet, davon rund 14.500 Ältere mit Mindestpension. Um die Teuerung abzufedern, wird ab September der einmalige Heizkostenzuschuss auf maximal 700 Euro angehoben. Fürs Wohnen werden künftig 5 statt 3 Euro pro Quadratmeter zugeschossen.

Mehr als 16 Millionen Euro werden heuer noch aus dem Sozial- und Klimafonds an armutsgefährdete Burgenländer ausgeschüttet. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil schätzt, dass 30.000 Haushalte betroffen sind. „Um den enormen Teuerungen entgegenzutreten, die für einkommensschwache Haushalte existenzbedrohend sind, haben wir ein Paket mit Sofortmaßnahmen geschnürt“, so Doskozil in einer Pressekonferenz am Mittwoch. „Während der Bund weder ausreichend noch zielgerichtet unterstützt, verteilen wir nicht mit der Gießkanne, sondern leisten Soforthilfe. Das Burgenland zahlt die höchsten Entschädigungspreise in Österreich.“

Heizkostenzuschuss vervierfacht
Im Gegensatz zu anderen Ländern wird der Preis für Energie heuer im Burgenland nicht angehoben. „Das können wir uns leisten“, so Doskozil. Der Heizkostenzuschuss wird kräftig angehoben. Wurden bisher einmalig 165 Euro beigesteuert, sind es nun bis zu 700 Euro für Menschen, denen pro Monat nicht mehr als 979 Euro zur Verfügung stehen. „Alle anderen werden linear bis zu den Obergrenzen der Armutsgefährdung berechnet“, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann. „Wobei sich der ausbezahlte Mindestbetrag auf 400 Euro beläuft.“ Schneemann rechnet damit, dass heuer mehr als 6000 Personen die volle Höhe des Anti-Teuerungs-Bonus ausschöpfen werden.

Wohnbeihilfe deutlich erhöht
Eine weitere Sofortmaßnahme, um die ebenfalls ab September bei der Gemeinde angesucht werden kann, ist die Erhöhung der Wohnbeihilfe, deren Höhe vom Wohnungsaufwand und dem Einkommen abhängig ist. Der maximale Fördersatz wird von drei Euro pro Quadratmeter auf fünf Euro erhöht, das entspricht 67 Prozent. Die Beihilfe stellt einen monatlichen Zuschuss zu den Wohn(Miet-)kosten dar und wird nun automatisch angepasst. „Wir haben eine rasche, unbürokratische Lösung erarbeitet“, sagt Doskozil. „Die Auszahlungen werden Ende September automatisch erhöht und an alle Bezieher überwiesen, ohne dass ein neuerlicher Antrag nötig ist.“

Hilfe in besonderen Lebenslagen
2000 Burgenländer leben von der Mindestsicherung. Sollte zum Beispiel die Waschmaschine kaputt gehen, können sie bei der Bezirkshauptmannschaft einen formlosen Antrag auf „Hilfe in besonderer Lebenslage“ stellen. Heuer wurden bereits 124 Anliegen bearbeitet. Das Budget des Landes beträgt dafür 100.000 Euro pro Jahr.

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