Der weltweit tätige Anbieter von Online-Lernhilfen startet noch heuer zusätzlich mit Vor-Ort-Kursangeboten.
Das österreichische Start-Up GoStudent hat seit 2020 ein beeindruckendes Wachstum hingelegt: Schon über fünf Millionen (!) Lernwillige werden online unterrichtet. Neben den deutschsprachigen Ländern ist man z. B. noch in Frankreich, Spanien, Italien und England stark. Die Weichen für die Expansion in die USA, Kanada und Südamerika wurden gestellt, in Mexico City das erste Büro außerhalb Europas eröffnet.
Doch Mastermind Felix Ohswald (27) denkt schon an den nächsten Schritt: „Wir werden noch heuer damit starten, Nachhilfe in Gruppen auch offline anzubieten.“ Zum einen können so die Kosten für die Schüler gesenkt werden: Online kostet eine Stunde um die 23 Euro, im Gruppenunterricht vor Ort werden es unter zehn Euro sein. Zum anderen fördere das die Kommunikation. Ohswald: „Wir werden Hybrid-Modelle anbieten, sodass man sich z. B. einmal im Monat live treffen kann.“ Gestartet wird in Großstädten.
Der Umsatz explodierte zuletzt um 800 Prozent, heuer werden rund 400 Millionen Euro erzielt. Es werden schon 2000 Mitarbeiter beschäftigt, davon 400 in Wien. Dazu kommen noch über zehntausend freiberuflich tätige Lehrer, „hauptsächlich Uni-Studenten“, erzählt Ohswald. Er hat mit Gregor Müller die Firma 2016 gegründet, die beiden halten noch 25 Prozent. Investoren aus der ganzen Welt haben sich an dem Wiener Start-up beteiligt, die größten sind Lane Capital und DN Capital (beide USA).
Die Firmenbewertung betrug zuletzt drei Milliarden Euro. Doch die Talfahrt der Tech-Aktien sorgte auch bei Ohswald für eine Euphorie-Bremse. Seine Lehre daraus: „Wir werden uns jetzt stärker auf unsere Kernmärkte in Europa konzentrieren.“
Nicht so rasch wachsen, dafür mehr Augenmerk auf Profitabilität, lautet das Motto. In zwei Jahren will man die Gewinnschwelle erreichen. Ein Börsegang ist prinzipiell ein Thema, aber dazu muss die Stimmung auf den Finanzmärkten wieder besser werden.
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