Kurze Atempause

Im Moment zählt für den See jeder Millimeter Regen

Burgenland
28.07.2022 09:00

Endlich hat das Tief „Daniela“ den so heiß ersehnten Niederschlag gebracht. Wir haben bei einem Wetterexperten nachgefragt, was er vor allem für den Neusiedler See bewirkt.

Die Regenmenge rund um den Neusiedler See war recht unterschiedlich. Bei der Biologischen Station in Illmitz waren es „nur“ 4,5 Millimeter, die über den Tag verteilt zusammen gekommen sind, in Rust etwa waren es etwas mehr als 8 Millimeter.

Der Leiter der Biologischen Station in Illmitz, Thomas Zechmeister, bringt es aber auf den Punkt: „Im Moment zählt einfach jeder Tropfen. Regen bedeutet eine Atempause für die Natur und ist ein Elixier für Seewasser und Fische“, meint er.

Er hebt auch hervor, dass dass es punktuell immer wieder ein Fischsterben gegeben habe. „2003 hatten wir zum Beispiel dieses Phänomen“, erklärt er. Das komme immer wieder vor, wenn sich der See vom Schilfgürtel „entkoppelt“, sprich keine Wasserverbindung mehr bestünde. Bei Wind wird Wasser ins Schilf gedrückt und nimmt auch Fische mit. Das Rohr saugt das Wasser weg, übrig bleiben tote Tiere. Laut Zechmeister hat das Fischsterben im Moment keine Auswirkung auf die Wasserqualität. „Der See regelt das“, erklärt er. „Die Räuber aus der Luft und im Wasser lassen das Aas schnell verschwinden. “

Klimafit und wasserschonend
Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf meldet sich zur Causa Wasserknappheit zu Wort. Sie wünscht sich ein Umdenken in der Landwirtschaft. „Auch die Bauern werden angehalten sein, auf eine klimafitte Bewirtschaftung im Seewinkel umzustellen, um das Grundwasser zu schützen“, erklärt sie. Effiziente Bewässerungssysteme seien hier ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Marcus Wadsak: "Am Samstag Regen, nächste Woche wieder heiß
Wetterexperte Marcus Wadsak gibt einen Einblick in das Wetter der kommenden Tage: „Schon Freitag Nacht kann es ein paar Schauer geben, am Samstag Vormittag wird es dann flächendeckend über dem ganzen Neusiedler See ausgiebig regnen“, verrät er. Das bringt zwar etwas Entspannung für die Fische, dann ist es aber auch schon wieder vorbei. In der kommenden Woche baut sich eine Hitzewelle auf, wo es wieder weit über 30 Grad haben wird. Und er hebt noch einmal hervor: „Im Sommer wird immer mehr Wasser aus dem See verdunsten, als von oben nachkommen kann. Entspannen könnte die Situation erst viel Regen im Herbst und Winter.“

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