Keiner hilft

„Mein Facebook-Profil wurde mir gestohlen“

Oberösterreich
26.06.2022 08:00

Die heile Welt der sozialen Medien hat auch ihre Schattenseiten. So kommt es immer öfter vor, dass Facebook-Profile gekapert werde. Renate Berger (42) aus Frankenmarkt ist genau das passiert.

„Ich bin so was von enttäuscht. Keiner hilft mir!“ Renate Berger (42) ist Opfer von unbekannten Tätern geworden. Die Tat: Das Facebook-Passwort von Berger wurde geknackt und geändert. „Ich habe seit Februar keinen Zugriff auf mein Facebook-Profil“, erzählt sie. Wirklich helfen, konnte oder wollte bisher aber niemand. „Ich habe schon mehrmals an Facebook geschrieben, aber immer die Antwort bekommen, dass alles passt. Auch die Polizei und der Konsumentenschutz kann mir nicht helfen“, erzählt die dreifach Mutter der „Krone“.

Plötzlich aus Singapur
Am meisten aber ärgert sie, dass der oder die Täter nun Zugriff auf ihre privaten Bilder haben, ihre Freunde angeschrieben wurden und Dinge in ihrem Namen gepostet wurden. Sogar das Profilbild, der Name und die Herkunft (Singapur) wurde geändert.

Neues Profil angelegt und altes angefreundet
„Ich habe dann ein neues Profil angelegt und mich sozusagen mit meinem alten Ich befreundet. Aber das hat auch nicht geholfen. Im Gegenteil, die verhöhnen mich jetzt“, erzählt Berger weiter. Mittlerweile haben die Täter Berger aber ohnedies blockiert.

Für Karl Gladt, von der Internet Ombudsstelle ist der Fall von Renate Berger ein ganz klassischer. „Viele Menschen verwenden für das Facebook-Profil das selbe Passwort, wie für ihren E-Mail-Account“, sagt er. Knacken die Täter das Passwort haben sie auf beides Zugriff, können problemlos ein neues Passwort einrichten. Und warum das Ganze? „Meistens dienen die gestohlenen Facebook-Profile dazu, um Internet-Betrügereien zu begehen“, so Gladt.

Passwort muss lang sein
Sie sind die Experten, wenn es um digitalen Konsumentschutz geht. Karl Gladt, Projektleiter der Internet Ombudsstelle (ombudsstelle.at), erklärt, wie man einen Profil-Diebstahl vermeidet. „Das wichtigste ist das Passwort. Es soll möglichst lang sein und man sollte für jede Anwendung eine anderes Passwort verwenden“, rät er. Das klingt natürlich auf den ersten Blick kompliziert, denn wer kann sich schon zig Passwörter merken. „Wir empfehlen deshalb die Verwendung eines Passwort-Managers. Da gibt es zahlreiche in den diversen App-Stores“, so Gladt. Er rät außerdem, dass man etwa bei Facebook die Zwei-Faktor-Authentisierung (Passwort und PIN-Code) verwendet. Wurde man dennoch gehackt, kann man sich direkt die Ombudsstelle weden.

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