Satire mit Prüfbericht

Warum gibt es „MA 2412“ im Magistrat Linz noch?

Das neue Rathaus in Linz, Sitz der besagten Mini-Abteilung

(Bild: Werner Pöchinger)

Extern betrachtet - wie jetzt in einem Prüfbericht des Kontrollamts, siehe unseren Bericht hier - hat die Mini-Abteilung Rechtsmittelverfahren im Magistrat Linz durchaus Satire-Potenzial mit Anklängen an die „MA 2412“-TV-Serie - man denke, wie berichtet, an „artfremde“ Aufgaben, einen Top-Juristen, der so unersetzbar ist, dass er statt in Pension zu gehen noch ein Arbeitsjahr anhängen muss, sowie wenig glaubwürdige 14 Jahre lange Suchen nach „in Verstoß“ geratenen Bauverfahrensakten. So weit Schmankerln der Kontrolle.

Nicht nur das Kontrollamt fragt sich, warum es diese Miniabteilung mit einem Chef und drei MitarbeiterInnen (davon zwei in Teilzeit mit geringem Stundenanteil) überhaupt noch gibt, wie dem Prüfbericht zu entnehmen ist: „Magistratsinterne Reformbewegungen zielten in der Vergangenheit unter anderem darauf ab, Klein- und Kleinstabteilungen, die durch historische Entwicklungen entstanden, strukturell zu bereinigen und Abteilungsgrößen auszugleichen.“ Allerdings wurde, wie die Prüfer rügen, die in diesem Fall durch die (wenn auch verschleppte) Pensionierung des Abteilungsleiters eröffnete Möglichkeit zur Umstrukturierung nicht genutzt.“

Normal gibt‘s keinen Pensionsaufschub
Apropos Nicht-Pensionierung und Vorbildwirkung. Da rügt das Kontrollamt: „Die Aufschiebung der Ruhestandsversetzung eines Beamten /einer Beamtin nach dem 65. Lebensjahr ist im Magistrat kein üblicher Vorgang. Ganz im Gegenteil, solche Wünsche von Betroffenen wurden in der Vergangenheit stets abgelehnt, nicht zuletzt aus Kostengründen.“ Im aktuellen Fall sei das zusätzliche Jahr aber „kein ausdrücklicher Wunsch des Amtsinhabers“ gewesen