Reportage

Zwei Eignungstests: „Ich will Bergretter sein!“

Kärnten
06.06.2022 12:40

Bergretter werden, um anderen in den Bergen im Notfall helfen zu können, ist der Traum so einiger junger Kärntner Alpinisten. Doch zuerst muss man zwei Eignungstests bestehen.

Nina Müller steigt in die Route ein. Jeder Griff sitzt, gekonnt hängt sie das Kletterseil in die Express-Schlinge ein und steigt weiter. Warum willst du Bergretterin werden? „Weil mein Opa und mein Papa schon bei der Bergrettung sind“, so die 20-Jährige mitten in der Felswand zur „Bergkrone“. Ninas Papa ist Kurt Müller, der Ortsstellenleiter der Bergrettung Klagenfurt: „Er hat mich schon oft zu den Übungen mitgenommen, und ich bin von der wichtigen Arbeit der Bergrettung überzeugt.“

Doch zuerst muss Nina wie viele andere Anwärter auch, den Eignungstest bestehen. „Dieser besteht aus zwei Teilen, Klettern im Sommer und Skitouren im Winter“, erklärt Ausbildungsleiter Rudi Preimel: „Vor fünf Jahren haben wir diese Eignungstests eingeführt.“

Kürzlich fand einer im Klettergarten Kanzianiberg statt, und das Ausbildungsteam der Bergrettung blickte den künftigen Rettern dabei genau auf die Finger: „Auch auf die richtige Beinarbeit kommt es beim Klettern an“, weiß Bergführer Sepp Egarter: „Wir achten weiters auf die richtige Seilbedienung, die Seilkommandos sowie das Abseilen und bewerten es mit Plus und Minus.“ Bergführer Franz Karger: „Wir müssen wissen, ob die Anwärter die Voraussetzungen für die Ausbildung haben, also über Alpinerfahrung verfügen und im dritten bis vierten Schwierigkeitsgrad mit schweren Bergschuhen im Fels selbstständig klettern können.“

Denn im Einsatzfall müssen die Bergretter auf sich selbst Acht geben. Trotz der hohen Anforderungen müssen sich Kärntens Bergretter keine Gedanken über den Nachwuchs machen. „Viele wollen zur Bergrettung um anderen in alpinen Notlagen helfen zu können“, sagt der erfahrene Rosentaler Bergführer Andreas „Blacky“ Schwarz.

Stolz ist das Ausbildungsteam rund um Rudi Preimel, dass die Ausbildung in Kärnten österreichweit einzigartig ist: „5000 Euro investiert der Landesverband in Ausbildung, Ausrüstung und Bekleidung jedes einzelnen Bergretters.“ Wichtig ist für Rudi, dass die künftigen Bergretter die Zeit haben, um an Übungen und Einsätzen teilzunehmen: „Der beste Bergsteiger nützt uns bei der Bergrettung nichts, wenn er in Wien studiert und nur selten zu Hause in Kärnten ist. Wer aber Interesse hat, der ist herzlich willkommen.“

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