Heftige Explosionen

Offensive fortgesetzt: Lage in Charkiw „schwierig“

Ausland
30.04.2022 07:32

Die russische Armee hat ihre Offensive im Osten und Süden der Ukraine mit unverminderter Härte fortgesetzt und dabei insbesondere die Großstadt Charkiw ins Visier genommen. Dort waren in der Nacht auf Samstag heftige Explosionen zu hören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach trotz der anhaltenden Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes von „taktischen Erfolgen“ der Regierungstruppen in der Region. „Die Lage in der Region Charkiw ist aber schwierig“, so der Präsident, der der russischen Armee zugleich vorwarf, bei ihrer Offensive im Donbass „alles Leben zerstören“ zu wollen.

„Dennoch haben unser Militär und unser Geheimdienst wichtige taktische Erfolge erzielt“, so Selenskyj in einer Fernsehansprache. Die ukrainischen Streitkräfte eroberten nach eigenen Angaben in der Nähe von Charkiw das „strategisch wichtige“ Dorf Ruska Losowa zurück. Dem Verteidigungsministerium in Kiew zufolge brachten die ukrainischen Soldaten mehr als 600 Einwohner in Sicherheit.

Selenskyj warf der russischen Armee vor, bei ihrer Offensive im Donbass „alles Leben zerstören“ zu wollen. Die permanenten Angriffe auf die Infrastruktur und auf Wohngebiete zeigten, „dass Russland dieses Gebiet unbewohnbar machen will“.

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Die permanenten Angriffe auf die Infrastruktur und auf Wohngebiete zeigen, dass Russland dieses Gebiet unbewohnbar machen will.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj

Gegenangriff der Ukrainer
Die russischen Truppen eroberten bereits eine Reihe von Dörfern in der Donbass-Region. Aber auch die ukrainischen Streitkräfte meldeten kleinere Erfolge. Ein hochrangiger NATO-Vertreter erklärte, Russland habe bei seinem Versuch, feindliche Stellungen einzukesseln, nur „geringfügige“ und „ungleichmäßige“ Fortschritte erzielt, während die ukrainischen Streitkräfte zum Gegenangriff übergingen.

Ein ranghoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums meinte, Russlands Offensive in der Ostukraine liege „hinter dem Zeitplan“ zurück. Die russischen Streitkräfte seien „weit davon entfernt, die Verbindung zwischen den Truppen, die über die Region Charkiw im Norden des Donbass einmarschiert sind, und den Truppen aus dem Süden des Landes herzustellen“. Es sei aber davon auszugehen, „dass sie weiterhin die Bedingungen für eine anhaltende, größere und längere Offensive schaffen“, fügte der Pentagon-Vertreter hinzu.

USA bietet Soldaten-Ausbildung in Deutschland an
Washington ist der wichtigste Unterstützer des ukrainischen Militärs. Die USA haben in großem Umfang schwere Waffen an die Ukraine geliefert. Zudem lief inzwischen die Ausbildung ukrainischer Soldaten durch das US-Militär in Deutschland an.

Bei dem Training gehe es unter anderem um die Bedienung von Haubitzen und Radarsystemen, die Kiew im Rahmen der Militärhilfe zur Verteidigung gegen Russland zur Verfügung gestellt werden, erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby am Freitag in Washington. Die Ausbildung erfolge in Abstimmung mit Deutschland. Kirby äußerte sich in ungewohnt emotionaler Weise über den Krieg und warf Kreml-Chef Wladimir Putin vor, „skrupellos“ zu agieren. Der Pentagon-Sprecher bescheinigte ihm ein hohes Maß an „Grausamkeit und Verdorbenheit“.

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