An Kindern und Jugendlichen geht der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. Vielen fällt es schwer, die Bilder und Informationen, mit denen sie zwangsläufig in sozialen Medien konfrontiert werden, zu verarbeiten. Es gibt jedoch auch viele Angebote, die altersgerechte Unterstützung bieten: von Spielen über Bücher bis hin zur kindgerechten Suchmaschine für die Selbstrecherche.
Krieg, Atomwaffen, Tote - die Nachrichtenlage ist seit vier Wochen vom Angriff auf die Ukraine bestimmt. Wie kann ein Kind, beispielsweise im Kindergarten, mit solchen Eindrücken überhaupt vernünftig umgehen? „Je nach Alter ist es für Kinder oftmals noch schwierig, Unsicherheiten und Ängste in Worte zu fassen. Deshalb verarbeiten Kinder Medienerlebnisse häufig im Spiel, in Gesprächen oder durch kreative Tätigkeiten wie Zeichnen“, weiß Geschäftsführer Donat Klingesberger vom Wiener Bildungsserver.
Der gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Dazu bieten seine Medienpädagogen spezielle Workshops und Inhalte für Kindergärten und Schulen an, mit denen deren Pädagogen auf diesem Gebiet unterstützt werden.
Recherchetools eigens für Kids
Mit Suchmaschinen, die extra für Kinder gestaltet wurden, können wissenshungrige Kids nach Themen suchen. Das dortige Webangebot ist redaktionell bzw. von Medienpädagogen betreut. Wichtig wäre dennoch, dass Sie die Recherche gemeinsam mit Ihren Kindern durchführen - um etwa bei Gesprächsbedarf zur Seite zu stehen.
Zielgruppe: 8 bis 12 Jahre
Lernspiel zum Thema Flucht
Um Kinder die Situation von Flüchtlingen zu zeigen, hat die Sternsinger-Aktion ein schönes Online-Spiel gestaltet. Bei „Atu auf der Flucht“ werden die Spieler in die Rolle des zwölfjährigen Atus versetzt. In einer interaktiven Geschichte begleiten sie ihn bei seiner Flucht aus dem Kongo in ein Flüchtlingslager und werden dadurch für das Thema sensibilisiert.
Zielgruppe: ab 10 Jahren
Fake-News gemeinsam aufspüren
Auch für Erwachsene ist es teilweise schwer, Falschnachrichten von seriösen Informationsquellen zu unterscheiden. Wer man Faktenchecker-Webseiten gemeinsam mit dem Kind nutzt, kann man schnell ein Gespür dafür entwickeln, wie man Warnsignale, wie z.B. stark emotionale Sprache, erkennt.
Zielgruppe: ab 8 Jahren
Bilderbücher zu den Themen Krieg und Flucht
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - und ein Bilderbuch kann Inhalte im Kindergarten- und Volksschulalter oft Gespräche mit den Eltern gut unterstützen.
Zielgruppe: ab 5 Jahren
Gespräche und Diskussionen kreativ gestalten
Auch Gespräche über das Thema kann man als Elternteil fantasie- und abwechslungsreich gestalten. „Gespräche über das Thema können durchaus auch bei den Lieblingsaktivitäten der Kinder, wie etwa Malen, Basteln oder Buchlesen entstehen. Holen Sie das Kind bei seinem Wissen ab und stellen Sie Fragen. Reflektieren Sie gemeinsam, welche Inhalte von Ihrem Kind gesehen wurden und wie es ihm dabei geht“, erklärt Klingesberger.
Der Wiener Bildungsserver ist ein gemeinnütziger Verein, der medienpädagogische Inhalte und Workshops zur Unterstützung von Pädagogen in Kindergärten und Schulen anbietet. Zuletzt beschäftigte er sich in einem Themenschwerpunkt auch mit dem Krieg in der Ukraine. Darin stellte er Pädagogen und Pädagoginnen Elternbriefe zur Verfügung, mit denen Familien mit jüngeren und älteren Kindern unterstützt werden können.
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