Krieg in der Ukraine

Ex-Tennisprofi: „Sie schlachten Familien ab“

Tennis
23.03.2022 07:56

Ausnahmezustand in der Ukraine - und mittendrin Ex-Tennisprofi Sergej Stachowski. In Kiew kämpft der ehemalige Sportler für sein Heimatland und macht unter anderem Jagd auf russische Agenten. In einem Interview schildert er die grauenhaften Kriegszustände: „Sie schlachten Familien ab, töten Zivilisten, vergewaltigen."

Stachowski hatte sich freiwillig als Reservist gemeldet. Der 36 Jahre alte Vater dreier junger Kinder, der vor wenigen Wochen noch bei den Australian Open gespielt hat, ging zurück in die Ukraine. „Wir schauen, ob es russische Agenten gibt, und verhindern, dass Marodeure in Geschäfte einbrechen“, verrät er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir sind eine Gruppe von drei bis fünf Leuten. Wir haben einen Sektor, in dem wir patrouillieren. Jeder hat eine zweistündige Schicht, dann sechs Stunden Ruhepause, dann muss man wieder zwei Stunden raus, egal, ob es Tag oder Nacht ist.“

Eigentlich habe er nach dem Ende seiner Karriere das Leben mit seiner Familie genießen wollen. Doch es kam alles anders. Als Freiwilliger verteidigt er nun sein Land. „Jeder ist super motiviert, aber auch wütend und bereit, sich an der russischen Armee für ihre Gräueltaten zu rächen, für das, was sie der Zivilbevölkerung antun. Sie schlachten Familien ab, töten Zivilisten, vergewaltigen.“

„... dann wird Ukraine als Land von der Erde verschwinden“
Seine Liebsten sind derzeit in Budapest in Sicherheit. „Wenn man Putin sagen hört, dass die Ukraine nie existiert hat, dass sie von der Sowjetunion, von Lenin, erschaffen wurde, dass sie nie eine Geschichte hatte, dann versteht man: Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden. Sie wird als Land von der Erde verschwinden“, meint Stachowski. Seine Forderung: „Politisch könnte die Unterstützung viel größer sein. Man muss den Himmel über der Ukraine schließen. Auf dem Boden werden die russischen Truppen die Ukraine nicht schlagen. Die Ukrainer sind bereit, sich zu wehren!“

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(Bild: KMM)



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