Messe und Bahnhof

Info-Point und Ankunftszentrum gehen in Betrieb

Salzburg
11.03.2022 15:00

Flüchtlinge erhalten beim Hauptbahnhof in ihrer Muttersprache eine Erstinformation - Registrierung und Vermittlung von Quartieren beim Messezentrum

In der Stadt Salzburg stehen ab Freitag, zwei öffentliche Anlaufstellen für Ukraine-Flüchtlinge bereit. Beim Hauptbahnhof wurde ein Info-Point mit einem erweiterten Wartebereich eingerichtet. Ankommende werden, sofern sie nicht weiterreisen, zum Ankunftszentrum am Messezentrum weitergeleitet. Dort erfolgt die behördliche Registrierung und Vermittlung von Quartieren. Das Land geht vorerst von mindestens 5.000 Flüchtlingen aus, die in Salzburg untergebracht werden.

Den „Ukraine Information Point“ in der Lastenstraße 1 beim Hauptbahnhof leitet die Caritas mit Unterstützung der ÖBB und des Landes Salzburg und dient als erste Anlaufstelle für Flüchtlinge. Sie werden in ukrainischer Sprache beraten, mit Wasser, Snacks und Hygieneprodukten versorgt und bekommen die Möglichkeit zu telefonieren. Wenn nötig, wird eine kurzfristige Unterbringung organisiert. Der Point ist von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Derzeit bieten drei Freiwillige und zwei Caritas-Mitarbeiterinnen ihre Unterstützung an. Betreiber des Ankunftszentrums in der Halle 4 am Messegelände ist das Rote Kreuz. Dort werden Quartiere mit Hilfe der Caritas vermittelt und Corona-Tests durchgeführt. In der Halle gibt es auch eine Essensausgabe, Waschmöglichkeiten, eine medizinische Betreuung und einen Raum zum Ausruhen, wie der Flüchtlingskoordinator des Landes, Andreas Eichhorn, im APA-Gespräch schilderte.

Flüchtlinge werden in Grundversorgung aufgenmmen

Für die Registrierung der Personen, die um einen Schutzstatus ansuchen, sind Beamte der Landespolizeidirektion eingeteilt. Die Flüchtlinge werden dann in die Grundversorgung aufgenommen. Nur für Notfälle, falls eine kurzfristige Vermittlung einer Unterkunft nicht möglich war, stellt das Land ab Montag einige Zimmer in einem benachbarten Hotel zur Verfügung. Zudem bietet das Rote Kreuz in dem Ankunftszentrum einen europaweiten Suchdienst für diejenigen an, die Angehörige auf der Flucht verloren haben.

Anzahl kann sich noch ändern

Die geplante Gesamtzahl an Flüchtlingen, die in Salzburg untergebracht werden, kann sich laut Eichhorn noch ändern - je nachdem, wie viele Personen nach Österreich reisen und hier eine Unterkunft suchen. Derzeit rechnet man damit, dass 70 bis 75 Prozent der ankommenden Flüchtlinge durchreisen wollen. „Millionen Menschen sind auf der Flucht vor dem Krieg, in Wien kommen bereits mehrere tausend täglich an. Auch in Salzburg rechnen wir in den nächsten Tagen mit einem deutlichen Anstieg“, erklärte heute der Direktor der Caritas Salzburg, Johannes Dines. Rund 150 Flüchtlinge aus der Ukraine sind laut dem Flüchtlingskoordinator bisher in privaten Quartieren in Salzburg untergebracht worden. Etwa 200 Personen haben sich bei der Caritas gemeldet und eine Unterkunft angeboten. Einige Salzburger haben ihre Quartiere allerdings auch gleichzeitig anderen Hilfsorganisationen angeboten. Deshalb könne man keine genaue Zahl nennen, wie viele Unterkünfte tatsächlich aktuell bereit stehen. Die Angebote sollen nun gebündelt und bei der Caritas gelistet werden.

Noch wenige in der Grundversorgung angekommen

„Bis jetzt sind 18 Ukrainer, die einen Asylantrag gestellt haben, in die Grundversorgung aufgenommen worden“, sagte Eichhorn. Der Rest warte auf die Verhängung des Schutzstatus. Das Land arbeite in Zusammenarbeit mit Hotels an der Schaffung von 750 Plätzen. Daneben würden einige Hotels kostenlos Unterkunftsmöglichkeiten anbieten - vor allem für Personen, die ein paar Tage bleiben und danach in Nachbarländer weiterreisen möchten.

Der Flüchtlingskoordinator sagte, er würde sich freuen, wenn es im Sinne der Integration noch mehr private Unterkünfte in Salzburg geben würde, die vor allem auch für Familien geeignet sind. Jeder, der eine Unterkunft kostenlos oder gegen Entgelt zur Verfügung stellen will, solle sich auf der Internetplattformwww.salzburg.gv.at/ukrainehilfe melden. Auf der Homepage sind auch Informationen für Hilfesuchende, Spendenmöglichkeiten und ein Link zur Freiwilligenbörse zu finden. Dort ist angeführt, welche Hilfe für welche Anforderungen aktuell benötigt wird - zum Beispiel Deutschlernen oder Sortieren von Sachspenden.

Mittlerweile haben Mitarbeiter von Gut Aiderbichl in einer Rettungsaktion mehr als 40 zurückgelassene Hunde und Katzen sowie acht Frauen und Kinder von der ukrainischen Grenze nach Henndorf (Flachgau) gebracht. Sie finden auf dem Schroffnergut ein neues Zuhause, hieß es in einer Aussendung. Zudem wurden 1,5 Tonnen Tierfutter, Medikamente und Verbandsmaterial an ein Tierheim ins rumänisch-ukrainische Grenzgebiet geliefert.

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