In Villach

Psychoterror ging Mord an Mutter und Kind voraus

Kärnten
09.03.2022 08:00

Alle Spuren führen derzeit nach Villach - denn wider jeder Statistik haben sich die jüngsten mutmaßlichen Morde in Kärnten in der Draustadt ereignet. 

Wie berichtet, sitzt die 37-jährige Rumänin Alina S. wegen Verdachts des Doppelmords in U-Haft. Sie hat zugegeben, in Völkendorf eine 43-Jährige und deren Buben überfahren und getötet zu haben. Wie die erschütternde Bluttat genau passierte, soll eine Tatrekonstruktion klären. „Allerdings ist unklar, ob die Verdächtige daran mitwirken wird“, sagt Tina Frimmel-Hesse von der Staatsanwaltschaft. Deren Anwalt Michael Hirm hat bereits den Antrag auf ein psychiatrisches Gutachten gestellt.

„Alles in ihrer Welt drehte sich um den Ex-Mann. Sie meinte, durch ihn sei die Person, die sie vorher war, vernichtet worden.“ So versuchte sie ständig, Kontakt mit dem Ex zu halten, rief unzählige Male an. Auch berichtet die Frau von mehreren Suizidversuchen – die aber bis auf einen noch nicht belegt sind: Nach der Amokfahrt war sie blutüberströmt und mit Schnittverletzungen gefunden worden.

Mushroom-Party
Der zweite Mordakt aus Villach dreht sich um eine Magic-Mushroom-Party mit tödlichem Ausgang. Wie berichtet, war im September ein 22-Jähriger ums Leben gekommen. Er wurde beim Rauschgiftkonsum von einem Gleichaltrigen erwürgt. Allerdings beteuerte dieser bei der Tatrekonstruktion, in Notwehr gehandelt zu haben, weil der Freund im Drogenrausch ausgezuckt wäre. Er hätte ihn nur beruhigen wollen. „Er verwendete dabei einen Halsklammer-Griff“, so Markus Kitz von der Anklagebehörde. „Fraglich ist, wann das Opfer genau verstorben ist.“ Sprich: Wie lange wurde es gewürgt? Wann ließ der Angreifer von ihm ab? Dies zu klären, ist wichtig, um einen möglichen Mordvorsatz nachweisen zu können. Antworten soll die Gerichtsmedizin liefern, danach wird wohl über die Anklage entschieden.

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