Sonntagsfrage

Die Wiener Bierpartei überrascht hochprozentig!

Politik & Wirtschaft
27.02.2022 11:48

Was würde passieren, wenn Wien am heutigen Sonntag zur Wahlurne schreitet? Die Ergebnisse wären für alle überraschend! Die großen Gewinner: Michael Ludwig sowie die Bierpartei.

Wäre heute Wien-Wahl und gäbe es so etwas wie Partys - in zwei Zelten würde das Bier wohl in Strömen fließen: bei der SPÖ und bei der Bierpartei. Im Auftrag der „Krone“ hat das Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH (IFDD) 800 Wiener befragt - zu allerlei Themen (in den nächsten Tagen mehr). Und auch die Sonntagsfrage. Das Ergebnis:

SPÖ bleibt Nummer eins: Gegen Bürgermeister Michael Ludwig kommt keiner an. Seine Partei würde 46 Prozent einfahren. 2020 holte er noch 41,6 Prozent. Ganz klar: Ludwigs Coronakurs kommt bei vielen Wienern gut an.

Die ÖVP schrumpft wieder: Noch liegt sie nicht bei den Juraczka-Neun-Prozent, aber es geht in die Richtung. Vor zwei Jahren noch strahlender Sieger mit mehr als 20 Prozent sind es einen Obmann später - Karl Mahrer statt Gernot Blümel - gerade einmal 12 Prozent. „Dort ist sie seit Dezember 2021 laut unseren Daten relativ konstant“, so IFDD-Chef Christoph Haselmayer.

Die Grünen welken ein: Da war ja Birgit Hebein noch ein Wählermagnet im Vergleich. Die neue Doppelspitze Judith Pühringer und Peter Kraus ist den Wiener noch nicht grün. Die Öko-Partei hat ihren Oppositionsweg noch nicht gefunden: Gegen die Stadtstraße sein, die sie einst selbst mitgeplant haben, kauft ihnen wohl niemand ab.

NEOS schwer wie Blei: Hat sich die Regierungsarbeit für die Pinken ausgezahlt? Eine Frage, die niemand beantworten kann, weil sich Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr und Co. kaum von der Stelle bewegen. Acht Prozent laut Umfrage versus 7,5 Prozent 2020.

FPÖ verdoppelt sich: Von 7,11 Prozent auf 14 Prozent. Nach den 30 Prozent von 2015 kann sich Chef Dominik Nepp aber wohl kaum darüber freuen.

MFG niedrig dosiert: Die Impfskeptiker auf den Spuren von Heinz-Christian Strache: Bei vier Prozent ist der Ofen aus.

Bierpartei hochprozentig: Natürlich ist die Schwankungsbreite zu berücksichtigen. „Spitzenkandidat Marco Pogo ist die große Überraschung“, so Christoph Haselmayer. Er käme demnach auf sechs Prozent und in den Gemeinderat. Andere Umfragen sehen sie wiederum nicht so hoch. Haselmayer: „Man muss aber festhalten, dass die Bierpartei in den Bezirksparlamenten, in denen sie vertreten ist, gute Arbeit leistet und sich auch konstruktiv einbringt und dort nicht nur als Spaßpartei auftritt.“

„Österreich wären ernsthafte Politiker zu wünschen"
Marco Pogos Bierpartei ist in einigen Bezirken vertreten und zeigt, dass sie auch ernsthafte Politik machen kann. In Interview.

„Krone“: Herr Pogo, wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
Marco Pogo: Das ist eigentlich nur eine logische Konsequenz aus den letzten Monaten, in denen die Bierpartei bewiesen hat, dass sie vernünftige Politik machen kann. Wir haben bis jetzt über 300 Anträge in den Bezirken, in denen wir vertreten sind, eingebracht und etliche gute Projekte auf den Weg geschickt. Parallel dazu mussten auch erstmals die Partei-Strukturen aufgebaut, vernünftige Arbeitsabläufe eingerichtet werden, und so weiter. Vor allem das mit den Arbeitsabläufen fiel mir schwer, da ich ja generell bis dato immer versucht habe, mich vor Arbeit zu drücken. Und das durchaus mit Erfolg.

Wie würden sie damit umgehen, wenn Sie in den Gemeinderat einziehen?
Zuallererst werde ich eine fette Freibier-Party für alle Unterstützer schmeißen. Dann freue ich mich darüber und beginne unverzüglich mit meiner politischen Arbeit.

Wie schaut es mit Ihren aktuellen Projekten aus?
Ab Mitte März wird man Mitglied in der Bierpartei werden können. So wird unsere Bewegung weiter und weiter wachsen. Es gibt Tausende Interessenten und Interessentinnen, die der Bierpartei in den letzten Monaten beitreten wollten. Die werden wir nun alle kontaktieren, dass es so weit ist. Das wird eine ziemliche Hacke, und ich überlege derzeit, ob ich mir bei jedem 10. oder jedem 50. neuen Mitglied ein Bier aufreiße.

Können Sie sich vorstellen, künftig ernsthaft auf der Polit-Bühne zustehen?
Es wäre Österreich durchaus zu wünschen, wenn mal ernsthafte Politiker auf der Bühne stehen würden. Ich freue mich, wenn mir das Menschen in unserem schönen Land zutrauen. Ich bin durstig und motiviert.

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