EU ist besorgt

Frau eines Ex-Richters in Russland festgenommen

Ausland
23.01.2022 12:49

Menschenrechtler sind entsetzt: In Russland ist die Frau eines ehemaligen Richters der Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus festgenommen worden. Auch die EU ist besorgt. Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell nannte das Vorgehen in der Nacht auf Sonntag eine „gewaltsame Inhaftierung und Zwangsüberstellung“ und forderte die Freilassung der Frau. Was ihr genau vorgeworfen wird, war zunächst nicht bekannt.

Republik-Chef Ramsan Kadyrow schrieb im Nachrichtenkanal Telegram, dass die Frau von der Stadt Nischni Nowgorod 400 Kilometer östlich von Moskau in die tschetschenische Hauptstadt Grosny gebracht worden sei. Er beschuldigte die Familie, angeblich zu Terrorismus und Extremismus aufgerufen zu haben. Der frühere Richter wurde nicht mitgenommen, er genießt auch im Ruhestand Immunität.

Söhne des Richters sind Aktivisten 
Einer der Söhne ist mehreren Medienberichten zufolge ein Oppositionsblogger, der andere Anwalt des Komitees gegen Folter. Dem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützten Kadyrow wird von Kritikern immer wieder die brutale Ausschaltung politischer Gegner vorgeworfen.

Der pensionierte Richter und seine Tochter hätten Russland inzwischen aus Angst vor einer Festnahme verlassen, teilte die Organisation zur Unterstützung von Folteropfern auf Telegram mit. Die russischen Behörden müssten der Festgenommenen nun „dringend die notwendige medizinische Versorgung und den Zugang zu einem Arzt gewähren“. Die EU rief Russland auf, den Fall zu untersuchen sowie die Verfolgung von Menschenrechtlern und ihren Familien zu stoppen.

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