Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hält an den seit Freitag gelockerten Quarantäne-Bestimmungen fest. Auch die vom IHS am Dienstag kritisierte komplette Ausnahme für dreifach Geimpfte soll bleiben. Diese Personengruppe sei die am besten geschützte, sagte Mückstein in einem Hintergrundgespräch am Dienstagnachmittag. IHS-Gesundheitsökonom Thomas Czypionka hatte zuvor erklärt, die Regelung sei für das Ziel der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur „kaum sinnvoll“.
Laut Mückstein bleibt es fix bei den am vergangenen Freitag in Kraft getretenen Regeln. Man müsse bei derjenigen Gruppe beginnen, die relativ gesehen am sichersten ist, erklärte der Minister. Würde man diese auch weiterhin ins Kontaktpersonenmanagement mit einbeziehen, würde das außerdem die Contact Tracer schon alleine wegen der schieren Masse an zu erwartenden Fällen überfordern.
46,3 Prozent der impfbaren Bevölkerung geboostert
Derzeit sind laut dem Gesundheitsminister bereits 46,3 Prozent der impfbaren Bevölkerung in Österreich geboostert. Man habe diese aus der Quarantäne herausgenommen und werde nun schauen, wie dies funktioniere. Den Vorschlag von Czypionka, erst tätig zu werden, wenn wegen zu vielen Menschen in Quarantäne tatsächlich Personalausfälle auftreten, hält Mückstein für einen falschen Weg.
Österreichs oberste Gesundheitsbeamtin und Leiterin der GECKO-Kommission, Katharina Reich, verwies in dem Hintergrundgespräch auch darauf, dass es organisatorisch nicht zu schaffen wäre, generell Individual-Entscheidungen bei der Quarantäne für dreifach Geimpfte vorzusehen. Bei Sondersituationen müsse es aber ohnehin immer individuelle Entscheidungen geben. Sie verwies auch auf die Expertengremien, die die Lockerungen freigegeben haben - die Entscheidung sei gut abgesichert.
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