
Jetzt geht es Impfbetrügern an den Kragen: Am Mittwoch sind 24 Hausdurchsuchungen in Österreich durchgeführt worden. Es geht um Impfpass- und Dokumenten-Fälschungen. 22 Verdächtige wurden angezeigt, zahlreiche gefälschte Impfpässe, Mobiltelefone und Computer sichergestellt.
Nachdem eine auffällige Chat-Unterhaltung im einschlägigen Kanal Telegram von Spezialisten beobachtet werden konnte, wurden am Mittwoch in den Morgenstunden die 24 Hausdurchsuchungen in allen Bundesländern, außer in Vorarlberg und im Burgenland, durchgeführt.
Bei den 22 Verdächtigen handelt es sich jedoch um keine zusammenarbeitende Bande, sondern um eine heterogene Gruppe. Allen Beschuldigten ist allerdings gemein, dass sie die Impfung gegen das Coronavirus ablehnen und deshalb für sich selbst, Verwandte und Freunde gefälschte Pässe ausgestellt haben sollen. Die Verdächtigen wurden wegen Verwendung gefälschter Urkunden angezeigt.
Der organisierte Handel und die Verwendung von gefälschten Impfzertifikaten sind kein Kavaliersdelikt, sonden eine kriminielle Handlung.
Innenministe Gerhard Karner
„Die Pandemie hat neue Formen der Kriminalität hervorgebracht. Das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter stellen sich diesen Aufgaben, durch konsequente und strukturierte Ermittlungen, in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden“, so Innenminister Gerhard Karner zu der Aktion.
Seit April 1100 Fälle aufgeflogen
Insgesamt konnte im vergangenen Jahr eine Zunahme von Betrugs- und Fälschungsdelikten im Zusammenhang mit Covid-Dokumenten festgestellt werden. Bereits im April war deshalb die Ermittlungsgruppe „ARGUS“ im Bundeskriminalamt eingerichtet worden, die dieses Phänomen beobachtet und koordiniert bekämpft. Seither sind in Österreich rund 1100 Fälle im Zusammenhang mit gefälschten Covid-Dokumenten aufgeflogen.
Impfbetrug im Austria Center Vienna
Dass Österreich ein Problem mit organisierten Impfbetrug hat, liegt spätestens seit dem Aufliegen mehrere Fälle im Wiener Austria Center auf der Hand. Wie berichtet, sollen in der Impfstraße mehrere Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASBÖ) gefälschte Impfpässe ausgestellt haben. Zwei Mitarbeiterinnen wurden fristlos entlassen.
Obwohl seither die Kontrollen in der Impfstraße massiv verstärkt wurden, kommt es weiterhin zu Betrugsversuchen. Laut Stefanie Kurzweil vom ASBÖ werden derzeit so täglich ein bis zwei Personen beim Versuch, sich einen Eintrag ohne Impfung zu erschleichen, erwischt. Bei jedem Verdachtsfall wird die Polizei informiert.
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