Nach Ludwig-Vorstoß

Sieben bohrende Fragen zur Corona-Kinderimpfung

Familie
06.11.2021 06:00

Wien plant eine Impfstraße für Fünf- bis Zwölfjährige. Die „Krone“ machte sich auf die Suche nach Antworten auf die vielen Unklarheiten zum schützenden Stich außerhalb der Zulassung.

„Das Interesse der Eltern ist sehr groß. Daher werden wir ein Impfangebot für Fünf- bis Zwölfjährige aufbauen“, kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eine Kinder-Impfstraße in Wien an. Weil das Vakzin aber bislang weder von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA noch vom nationalen Impfgremium zugelassen ist, wirft die Ankündigung etliche Fragen auf:

  1. Wird die Off-Label-Kinderimpfung in den elektronischen Impfpass eingetragen?
    Ja! Ärzte haben die Verpflichtung, das verabreichte Vakzin in den E-Impfpass einzutragen. Ab der zweiten Impfung wird der Grüne Pass mit dem Einscannen des QR-Codes auf Grün geschaltet. Hier gibt es keinen Unterschied zur zugelassenen Erwachsenenimpfung.

  2. Gilt die Kinder-Impfung als Zutrittsnachweis bei 2G?
    Auch diese Frage ist mit Ja zu beantworten. Mit dem Grünen Pass dürfen Kinder wie Erwachsene aktuell ohne zusätzlichen Test an Großevents teilnehmen. Aber: Für Unter-Zwölfjährige ist 2G nicht Voraussetzung! Sie können auch weiterhin einen gültigen Test vorweisen, um reinzukommen.

  3. Müssen geimpfte Kinder unter 12 an der Schule weiterhin testen?
    Nein. Die „Krone“ fragte bei Familien nach, die ihre jüngeren Kinder bereits off label impfen ließen, und bekam von allen die gleiche Antwort. Mit dem zweiten Stich war das Testen im Unterricht, wie bei geimpften Kindern über 12, nicht mehr Pflicht. Einige der Schüler testen aber freiwillig weiter mit.

  4. Wann wird mit der Zulassung gerechnet?
    Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres rechnet mit der Zulassung des Biontech/Pfizer-Vakzins für Fünf- bis Zwölfjährige noch im November. Gut möglich also, dass die EMA-Zulassung ohnehin erfolgt, bevor die Kinder-Impfstraße in ein bis zwei Wochen in Betrieb geht.

  5. Wer haftet im Falle von Impfschäden?
    Wenn die Zulassung doch länger auf sich warten lässt, wird der schützende Stich off label angeboten. Etwaige Folgeschäden sind laut Michael Binder, Medizinischer Direktor des Gesundheitsverbundes, auch in diesem Fall vom Impfschadengesetz gedeckt.

  6. Kann ich mein Kind schon zum Stich anmelden?
    Noch nicht. Die Anmeldungsstruktur ist im Aufbau. Geht sie online, können alle Eltern, die wollen, ihre Kinder nach Aufklärung durch den Arzt immunisieren lassen (auch wenn der Stich vorerst nur für Fünf- bis Zwölfjährige mit Vorerkrankungen empfohlen wird). Sie bekommen voraussichtlich ein Drittel der Erwachsenendosis. Wahrscheinlichster Standort für die Kinder-Impfstraße ist das Austria Center Vienna.

  7. Wie vertragen die Kleinen die Corona-Impfung?
    In der Regel gut. Impfreaktionen sind Armschmerzen oder Fieber. Nebenwirkungen sind laut Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferats der Ärztekammer, selten: „Die gefürchteten Herzmuskelentzündungen treten weit öfter nach einer schweren Corona-Erkrankung auf als nach einer Impfung.“
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