Bester Schutz mit mRNA

AGES-Studie: So wirksam sind die Corona-Impfstoffe

Wissenschaft
14.10.2021 08:26

Wie effektiv sind die in Österreich zugelassenen Covid-Impfstoffe? Das hat die AGES nun in einer umfassenden Studie ermittelt: Den besten Schutz gegen eine Infektion über alle Altersgruppen zeigen die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, auch gegenüber der Delta-Variante. Bei den Über-60-Jährigen war die Wirksamkeit von AstraZeneca annähernd gleich hoch, abgeschlagen ist der Ein-Dosis-Impfstoff von Johnson & Johnson. Für Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zeigt die Studie jedenfalls, „dass Impfen wirkt“.

Für die gesamte Dauer der Studie, die in den Kalenderwochen 5 bis 35 durchgeführt wurde, fand sich die höchste Wirksamkeit gegen eine symptomatische Infektion bei den mRNA-Impfstoffen. Bei den Zwölf- bis 17-Jährigen waren dies rund 95 Prozent, in den älteren Altersgruppen jeweils um die 85 Prozent. Bei Johnson & Johnson steigerte sich die Effektivität mit dem Alter - und zwar von knapp 38 auf fast 65 Prozent bei den Über-60-Jährigen. AstraZeneca bot den Ältesten mit über 80 Prozent den meisten Schutz, immerhin rund 61 Prozent waren es auch bei den 18-bis 39-Jährigen.

Mückstein: Bei Johnson & Johnson zweite Dosis abholen
Beim Impfstoff von Johnson & Johnson war gemäß Zulassung nur eine einmalige Impfung vorgesehen. Mückstein: „Die neuen Ergebnisse der AGES-Studie bestätigen die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums: Jene Personen, die eine Impfung von Johnson & Johnson bekommen haben, benötigen eine zweite Impfdosis, um weiterhin ausreichend geschützt zu sein. Ich appelliere daher an alle, sich zeitgerecht ihre empfohlene Impfdosis abzuholen.“

Nicht berechnet wurde in der Studie, wie wirksam die Präparate sind, eine schwere Covid-Erkrankung mit Spitalsaufenthalt oder einen tödlichen Ausgang zu verhindern. Der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) liegen nämlich derzeit weder verlässliche Daten zum Schweregrad noch Informationen über Hospitalisierung oder erforderliche Intensivpflege vor.

Die Experten untersuchten erstmals auf Bevölkerungsebene in Österreich, wie effektiv die Impfung dabei ist, Infektionen (unabhängig vom Auftreten von Symptomen) und Erkrankungen zu verhindern. Berücksichtigt wurden dabei Altersgruppen, die eingesetzten Vakzine und die vorherrschenden Virusvarianten Alpha und Delta.

mRNA-Vakzine schützen sehr gut gegen Ursprungsvariante
Alpha machte in der Kalenderwoche 16 bis 22 mehr als 90 Prozent der Infektionen aus, bei Delta war von KW 27 bis 35 der Fall - Die Zeiträume werden in der Studie daher als Alpha- und Delta-Periode bezeichnet. In der Alpha-Periode wurde ausschließlich die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe untersucht, da die Impfung mit den anderen Impfstoffen einen zu kleinen Anteil ausmachte. Während der Alpha-Periode verhinderten die mRNA-Impfstoffe als fast ausschließlich eingesetzte Mittel eine Infektion bei 86 Prozent der Über-18-Jährigen. Bei den Über-60-Jährigen waren es sogar 92 Prozent.

Johnson & Johnson: Nur 40 Prozent Effektivität bei Jüngeren
In der Delta-Periode lag die Impfeffektivität aller Impfstoffe zusammen in Bezug auf die Verhinderung einer Infektion unter den 18- bis 39-Jährigen bei über 71 Prozent, bei den Jüngeren und Älteren waren es jedoch 92,5 Prozent. In Bezug auf die Verhinderung einer Ansteckung mit Symptomen schlug sich Johnson & Johnson am schlechtesten mit jeweils rund 40 Prozent bei den Jüngeren, um sich bei der Gruppe 60-plus auf 63 Prozent zu steigern. Die mRNA-Impfstoffe erreichten bei den Jüngsten über 95 Prozent, bei den anderen Gruppen um die 84 Prozent Schutz. AstraZeneca kam bei den Ältesten auf fast 82 Prozent Wirksamkeit gegen eine symptomatische Erkrankung, bei den 18- bis 39-Jährigen jedoch auf lediglich 61 Prozent.

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