„Nachfrage steigt“

Kinder impfen: Boom schon vor der Zulassung

Wien
23.09.2021 06:00

Eine praktische Ärztin aus Wien macht keinen Hehl daraus, dass sie bereits etliche Kinder unter zwölf Jahren gegen Corona geimpft hat - auch wenn das Vakzin für diese Altersgruppe noch nicht zugelassen ist. „Auf Wunsch der Eltern ist der Stich auch für gesunde Kinder schon jetzt möglich. Die Nachfrage steigt stetig.“

Immer mehr Eltern von Unter-Zwölfjährigen lassen ihre Sprösslinge „off label“, also vor der Zulassung, impfen. Und das betrifft längst nicht mehr nur Kinder mit chronischen Vorerkrankungen und dem damit verbundenen Risiko, schwerer zu erkranken. Wie Allgemeinmedizinerin Birgit Angel, die in ihrer Wiener Praxis mittlerweile täglich Kinder impft, bestätigt.

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Kinder vertragen die Impfung sehr gut, daher nehme ich das Risiko in Kauf und helfe den Familien.

Allgemeinmedizinerin Dr. Birgit Angel

„Auf Wunsch der Eltern habe ich mich dazu entschlossen, auch Kinder ohne medizinische Notwendigkeit schon jetzt mit einer reduzierten Dosis zu impfen“, sagt sie. „Ich merke einfach, wie belastend die ständigen Testungen und die Quarantäne-Erfahrungen für viele Familien sind.“

Sie akzeptiert damit auch eine mögliche Haftung im Falle einer schweren Impfreaktion: „Kinder vertragen die Impfung sehr gut, daher nehme ich das Risiko in Kauf und helfe den Familien.“ Zuletzt einer alleinerziehenden Verkäuferin, die Angst hatte, den Job zu verlieren, wenn sie ihr Kind erneut im Homeschooling betreuen muss.

Quarantäne belastet die Kinder und Familien
„Eltern, die zu mir kommen, informieren sich in der Regel sehr gut vor. Ich kläre sie zusätzlich auf, bevor ich ein Kind impfe, und ernte dafür viel Dankbarkeit. Auch von den Kindern selbst“, so Angel im „Krone“-Gespräch.

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Ich wollte nicht, dass die Kinder möglicherweise bald wieder ein- bzw. ausgesperrt werden.

Sandra Schwaiger ließ ihre neunjährige Tochter bereits impfen.

Keine Quarantäne bei positiven Fällen in Klasse
Tatsächlich ist die Impfung auch bei Unter-Zwölfjährigen voll gültig. So müssen sie etwa nicht in Quarantäne, sollte es positive Fälle in der Schulklasse geben. Genau das war ein Hauptgrund für Sandra Schwaiger, nach ihrem Sohn (15) nun auch ihre neunjährige Tochter impfen zu lassen: „Ich wollte nicht, dass die Kinder bald wieder ein- bzw. ausgesperrt werden und dadurch Unterricht versäumen.“ 

Sorgen über mögliche Nebenwirkungen hatte sie nicht. Obwohl klar ist, dass diese auftreten können. Weshalb die meisten Ärzte dazu raten, auf die offizielle Zulassung des Vakzins in den kommenden Wochen zu warten.

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